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EZB-Umfrage: Deutsche sind die Ärmsten im Euroraum

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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 13:13   Titel: EZB-Umfrage: Deutsche sind die Ärmsten im Euroraum Antworten mit Zitat

Aus dem Kapitel, was man in der Tagesschau (da gibt es nichts wichtigeres als NSU-Prozess und Nordkorea, Tag für Tag) und in der Politik selten hört:


Zitat:
Das Nettovermögen der Masse der deutschen Haushalte ist nach Daten der Europäischen Zentralbank niedriger als in jedem anderen Euroland. Das Medianvermögen beträgt hierzulande 51.400 Euro – in Zypern 266.900 Euro.




http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ezb-umfrage-deutsche-sind-die-aermsten-im-euroraum-12142944.html

Wie immer im Leben, die Dummen finanzieren die Cleveren. Es ist aber schon sehr ärgerlich, dass solche Tatsachen einfach totgeschwiegen und wir weiterhin stark zur Kasse gebeten werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 15:24   Titel: Antworten mit Zitat

Die Statistik ist für mich in dieser Form wenig aussagekräftig.

Erstens leben im Süden Europas in der Regel mehr Personen in einem Haushalt, als z.B. in Deutschland. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass in den Zahlen auch Wohneigentum eingerechnet ist und in Spanien Zahlen von 2008 zum Vergleich herangezogen werden, sollte ziemlich offensichtlich sein, dass das so als Indikator für die finanzielle Situation heute wenig bis nichts taugt.

Mal ganz davon abgesehen, dass mir nicht klar ist, inwiefern man in einer "Umfrage" realistische Zahlen erhält.
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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 17:27   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:
Die Statistik ist für mich in dieser Form wenig aussagekräftig.

Erstens leben im Süden Europas in der Regel mehr Personen in einem Haushalt, als z.B. in Deutschland. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass in den Zahlen auch Wohneigentum eingerechnet ist und in Spanien Zahlen von 2008 zum Vergleich herangezogen werden, sollte ziemlich offensichtlich sein, dass das so als Indikator für die finanzielle Situation heute wenig bis nichts taugt.

Mal ganz davon abgesehen, dass mir nicht klar ist, inwiefern man in einer "Umfrage" realistische Zahlen erhält.


Zahlen müssen im richtigen Kontext gesehen werden. So bist z. B. du einer anderen Inflationsrate ausgesetzt als ich, weil wir ein unterschiedliches Konsumverhalten aufweisen. Die amtlich berechnete Inflationsrate ist dennoch ein gewisser Indikator für Trends. Ähnlich muss diese Tabelle gelesen werden. Wenn wir in so einer Tabelle im Rahmen der Medianbetrachtung auf dem letzten (!) Platz sind, dann stimmt etwas grundsätzlich nicht. Was ist mit den Franzosen, den Niederländern oder den Österreichern, die alle vor uns platziert sind? Schon bei der Griechenlandpleite war ersichtlich, dass wenn der Staat Pleite ist, dies jedoch noch lange nicht die Bürger sind. Aufgrund Korruption etc. hat der griechische Staat über Jahrzehnte hinweg seine Steuern nicht korrekt eingesammelt, es wurden Renten über Jahre hinweg an Tote ausgezahlt und während das Rentenniveau in Deutschland bei rund 50 Prozent liegt, freuen sich griechische Rentner auf 80 Prozent. Und dieses Rentenniveau erreichen griechische Rentner nach 35 vollen Arbeitsjahren, während in Deutschland der volle Rentenanspruch erst nach 45 Arbeitsjahren erreicht wird. Das sind nur Beispiele dessen, was stärker diskutiert werden sollte, wenn wir über zig Milliarden reden, die Monat für Monat aus unseren Kassen in andere EU-Länder fließen.

Und dieses "Spiel" geht weiter, wie wir in Zypern gesehen haben. Dank der Verzögerungstaktik konnten die Konten im großen Stil leergeräumt werden und wir müssen wieder verstärkt für die entstandene Lücke aufkommen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 18:05   Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt, ich finde die Statistik ist alleine wegen des Vergleichs von Haushalten völlig unbrauchbar. Interessant wäre es erst, wenn man aktuelle Zahlen des Vermögens pro Person hätte. Der Spiegel moniert das ebenfalls.

Dass die FAZ solche methodischen Fehler ans Ende des Artikels stellt, um sie an ihr politisches Weltbild anzupassen und der Spiegel diese eben deshalb besonders sorgfältig herausstellt ist natürlich klar. Trotzdem finde ich es in diesem Fall schlimm, mit Zahlen zu argumentieren, die in dieser Form im Grunde total wertlos sind.

Damit will ich nicht sagen, dass es in Deutschland keine wirtschaftlichen Probleme gibt und hier alle Menschen vermögend sind. Oder dass das Beamtenproblem in Griechenland nie existierte und die Spanier nicht mitverantwortlich für ihre Immobilienblase sind. Aber dieses permanente Meckern, dass es sich die Spanier oder Griechen auf unsere Kosten gut gehen lassen ist für mich größtenteils subjektives Gejammer und bislang konnte das auch noch niemand mit Zahlen untermauern.
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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 18:48   Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt Listen mit dem Pro-Kopf-Geldvermögen, welches aufgrund seiner Art gut messbar ist (auch da sind wir im Vergleich nicht toll, wenngleich auch nicht Letzter).

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164626/umfrage/geldvermoegen-pro-kopf-2009/

Ich sehe aber da das Problem, dass Geldvermögen eben nur ein Ausschnitt aus der Vermögenssituation einer Person ist und gerade Dinge wie Immobilien tendenziell einen hohen Wert haben. Die Spanier z. B. leben viel weniger als wir in einem Mietverhältnis.


Fonzie hat folgendes geschrieben:

Dass die FAZ solche methodischen Fehler ans Ende des Artikels stellt, um sie an ihr politisches Weltbild anzupassen und der Spiegel diese eben deshalb besonders sorgfältig herausstellt ist natürlich klar.


Politische Einfärbungen findet man (leider) in fast allen Artikeln. Meiner subjektiven Meinung nach werden in unseren Medien jedoch den Vermögen der Privatpersonen in den jeweiligen Ländern zu wenig Beachtung geschenkt. Ein Staat ist letztlich die Körperschaft eines Volkes. Insofern ist dieses Volk auch für den Staatshaushalt verantwortlich und nicht andere Staaten. Wenn ich dann z. B. sehe, dass die zyprische Regierung es durch ihre Verzögerungstaktik ermöglicht, dass Privatpersonen Milliardenbeträge abziehen können und so die Pläne der EU unterlaufen, dann muss das zyprische Volk für dieses Verhalten selbst gerade stehen. Es kann nicht sein, dass durch so ein Verhalten andere EU-Staaten noch mehr zahlen müssen. Dieser Geist jedoch herrscht in der EU vor. Wenn die Bundeskanzlerin Bedingungen an Hilfen knüpfen möchte, wird sie gleich als Hitler verunglimpft. Diese Mentalität in Europa kann nicht der Maßstab sein.
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Gast





BeitragVerfasst am: 13 Apr 2013 19:52   Titel: Antworten mit Zitat

Also erstmal es ist nicht der Plan der EU gewesen, das haben die Zyprer schon selber verbrochen, mit der Enteignung von Sparguthaben.

Klar ein paar Zyprioten durften vorher ihr Geld wegschaffen, praktisch jeder der mit guten Kontakten in die Regierung oder zu den maßgeblichen Banken gesegnet war, aber der großteil dürfte von ausländischen Investoren getragen werden müssen.

2. soweit ich das aktuell beurteilen kann, wird die EU nicht mehr als das gebilligte Geld zahlen, die dürfe im Gegensatz zu Griechenland den Mist selber ausbaden, den sie sich eingebrockt haben.

Was die ganzen Berechnungen angeht, glaube keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast, wie Fonzie schon schrieb, sind in den Statistiken auch Häuser etc. eingerechnet, die Frage ist mit welchem Wert, denn in der aktuellen Krise, wo keiner sich dort ein Haus wirklich leisten kann und die meisten auf Zeit an die Banken gehen werden, wenn sie nicht vorher schon abgezahlt waren, sind solche Einrechnungen faktisch wohl schlicht unsinnig.

Wer gezwungen ist zur Not zu verkaufen, weil er sein Grundstück nicht unterhalten kann, wird wohl kaum noch Spitzenpreise erzielen, dürfte für Investoren in absehbarer Zeit das lukrativ werden Grundstücke zu erwerben.
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