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Fazit und Erkenntnisse der EM

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Marde
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 12.07.2002
Beiträge: 4504
BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 10:37   Titel: Fazit und Erkenntnisse der EM Antworten mit Zitat

Dachte ich mach mal ein neues Thema auf.

Diskutiert könen die folgenden Punkte:

1. Gibt es irgendwelche grossartigen neuen Erkenntnisse aufgrund des Turniers?
2. Wie stuft ihr das Niveau ein?

*****************************

Ich fang gleich mal an.

1. Erkenntnisse: grundsätzlich werden die Trends heutzutage von Vereinsmannschaften gemacht. Ein CL-Halbfinale / Finale ist um Welten besser als ein EM-Finale. Logo, man kann sich die Spieler aus der ganzen Welt zusammenkaufen.

Was für mich neu ist - oder definitiv durchgedrungen ist - ist die Tatsache, dass die kleineren Spieler - endlich - wieder gefragt sind. Ne Zeit lang musste man 1m85 und grösser sein, um mitspielen zu dürfen. In Spaniens Mittelfeld war glaub ich keiner grösser als 1,75. Find ich als Fussballfan n durchaus zu begrüssender Trend, weg vom physischen Zerstörer zum filigranen Mittelfeldspieler.

Die offensiven Teams wurden belohnt, was auch lobenswert ist.

Die Aussenverteidiger sind mitlerweile die Eckpfeiler jeder Mannschaft = auch das ein Trend aus der CL

Das 4-5-1 ist momentan das ideale Spielsystem, aber ist nicht für alle geeignet => siehe Italien und auch Deutschland; man opfert eigentlich die Sturmspitze für das bessere Abwehrverhalten der Mannschaft; Toni und Klose waren Fremdkörper in ihren Teams.

Ein 4-5-1 dürfen Teams spielen wie Holland und Spanien, welche auch die geeigneten Spieler haben und auch wirklich über die Flügel kommen können (samt Aussenverteidiger), aber wenn man den zweiten Stürmer dann durch einen weiteren defensiven Mittelfeldspieler ersetzt, kann ich nur den Kopf schütteln und brachte weder Deutschland noch Italien, noch Frankreich was.

Der tolle Euroball

Der als Torhüterschreck angekündigte offizielle EM-Ball wurde wohl eher zum Schrecken der Spieler. Ein einziges Freistosstor (Ballack), praktisch keine guten, hohen Flanken, keine wirklich guten Freistösse (ich kann mich an ein, zwei Freistösse erinnern, welche einigermassen gut getreten waren (der rusischen Innenverteidiger wars vor allem), aber es waren keine "geschnibelten" Freistösse und Schüsse dabei.

Die Bälle hatten alle ne komische Flugbahn, wenn man sie geschnibelt hat. Gingen alle weit hinauf und erst weit hinter dem Tor wieder runter.

Gäbe es eine Statistik, diese würde sicherlich zeigen, dass es mit Abstand noch nie so wenig Weitschusstore gab. Dabei wollte man doch das Gegenteil.

Für mich ist dieser Ball einer der grossen Verlierer der EM. Die UEFA/FIFA muss sich dringend hinterfragen, ob es richtig ist jeweils an der EM/WM neue Bälle rauszubringen, oder diese halt eine Saison spielen zu lassen, damit sich die Flankengeber und Schussgeber darauf einstellen könnne. Es kann kein Zufall sein, dass so viele Freistösse so schwach geschossen wurden.

2. Niveau des Turniers:

Das Niveau war insgesamt relativ hoch, es gab wenig wirklich schlechte Spiele.

Allerdings war die Spitze arg schwach. Frankreich, Italien, Holland (nur in der Vorrunde überragend und auch mit dem nötigen Glück zur Seite), Portugal haben als es um etwas ging allesamt enttäuscht, dazu auch Deutschland nicht wirklich in Galaform.

Der Weg von Spanien: gegen Russland 4:1, gegen absolut harmlose Schweden 2:1, gegen inferiore Griechen 2:1. Gegen ultradefensive und veraltete Italiener 0:0, gegen ausgelaugte Russen 3:0 und gegen kämpferisch und spielerisch sehr schwache Deutsche 1:0.

Obwohl das Niveau immer ausgeglichener wird, sage ich, dass es selten zu vor so leicht war Europameister zu werden.

Beispiel Deutschland 96: dramatisches Halbfinale gegen England, starke Tschechen im Finale als Gegner.

Beispiel Frankreich 2000: sehr starke Vorrundengegner mit Dänemark, Holland und Tschechien. Dann starke Spanien, überragende Portugiesen und sehr mühsam zu spielende Italiener.

Dies soll die Leistung der Spanier nicht schmälern, aber die grossen Nationen sollten mal über die Bücher. Das Niveau wurde in der Spitze schlechter und die "kleineren" Nationen haben Fortschritte erzielt, deshalb wird es spannender und nicht weil der bessere Fussball gespielt wird.

Aber eine so grosse Anzahl von Durschnittsleistungen der grossen 6 (Deutschland, Holland, Frankreich, Italien, Portugal (England war nicht mal dabei... - Spanien klammere ich mal aus), sah ich noch selten zuvor.

Es darf diskutiert werden
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Zizkov
Weltmeister
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Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 9833
Wohnort: Bonn
BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 11:10   Titel: Antworten mit Zitat

1)
Richtig neue Trends kann ich nicht erkennen.
Die Tatsache, dass das für uns noch relativ neue 4-4-2 mit flacher Vier auf Dauer nicht erfolgreich ist, hat sich für mich im Vorfeld angekündigt.
Dass wir auch nicht unbedingt mit der neuen Wunderaufstellung 4-2-3-1 erfolgreich sind hat sich auch abgezeichnet. Weil uns dafür einfach die Spieler fehlen.
Problematisch für die deutsche Elf war vor allem der Ausfall von Schneider der einfach auch mal eine Idee hatte die nicht viele Spieler initiieren können. Außerdem ist er von der Veranlagung unser einziger Außenspieler - ein Schweinsteiger gehört auf Sicht in die Zentrale, weil er da das Tempo verschleppen darf. Einen Podolski will ich nie wieder auf der Außenbahn sehen, das kann er einfach nicht.
Die große Frage für das deutsche Nationalteam wird sein, wie sich die Mittelfeldthematik lösen lässt. In Zukunft wird es darauf ankommen typische Außenbahnspieler zu produzieren, wobei auf links mit etwas mehr Übung ein Jansen oder ein Pander zumindest eine Zeit überbrücken könnten. Auf rechts sieht es etwas schlimmer aus, nach Schneider die große Leere, ein Marin kommt eher von links und außer Odonkor und Hilbert haben wir keine prototypischen Spieler für diese Position.

Ich kann nur hoffen, dass wir von dem Schwachsinn einen Miro Klose alleine in den Sturm zu stellen schnell wieder abkehren, dafür ist einfach zu großes Potential unterwegs mit Poldi, Gomez, Helmes und mit Sicherheit einigen Jugendspielern die wir in der Hinterhand halten.
Dieses System mag bei den Holländern schön aussehen, bei den Italiener mal funktioniert haben, zu uns jedoch passt es sicher nicht.

Spieler die ich demnächst mal in der Auswahl sehen will:
Adler, Neuer, Baris Özbek, Jerome Boateng, Toni Kroos (wenn er denn mal spielen darf), Jan Rosenthal

Spieler die ich nicht mehr sehen will:
Lehmann (trotz schlussendlich ordentlichem Turnier und phantastischer Leistung gestern abend), Enke, Metzelder ohne Spielpraxis, Odonkor wenn er nicht lernt zu flanken, Kuranyi und Neuville (zu schlecht der eine, zu alt der andere).

2)
Für mich zweigeteilt,
überragend spielende Mannschaften gegen kämpferische und willensstarke Mannschaften.
Wirklich überzeugt haben mich die Spanier auch nur gegen Russland jeweils und gestern, wobei es ihnen jeweils auch recht einfach gemacht wurde.

Nach diesem Turnier steht für viele Mannschaften ein personeller Umbruch an:
Frankreich, Italien, Nierderlande (mit Abstrichen), Tschechien etc.

Im Kontext vergangener Turniere für mich mit das schwächste Turnier,
viele schöne Tore zwar, auch guter Fussball,
aber einfach haarsträubende Fehler in den Abwehrreihen. Sowas mag ich nicht sehen.
Außerdem gab es zu viele Verletzte in den Mannschaften, sodass uns viele Stars nur teilweise zur Verfügung standen.

Insgesamt für mich enttäuschend;
Zweiter ist der erste Verlierer, damit kann man als Deutscher nicht ernsthaft zufrieden sein.
Vom Niveau eher durchschnittlich.
Immerhin ganz gute Gastgeber und sehr gute deutsche Fans, die als einzige in jedem Spiel eine Choreo gebracht haben und auch immer zu hören waren.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 11:12   Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich kann man hier wenig hinzufügen!
Du hast die meisten Dinge zu 100% richtig beobachtet.
Vor allem auch die Standards und Weitschüsse in Verbindung mit den immer "verbesserten" Bällen.

Was mich richtig erschreckt hat, wie schwach die meisten defensiv Spieler bei dieser WM aufgetreten sind.
Eine so große Anreihung von stümperhaften IV Leistungen habe ich bei noch keinem großen Turnier gesehen!
Auch im DM waren durchweg schwächere Leistungen zu beobachten, vor allem bei den 3 grand Nationen des Fussballs.

Weder Gattuso, noch Makelele oder Frings konnten ihre Hauptaufgaben zufriedenstellend bewerkstelligen.
Einzig der Brasilianer Senna im Trikot der Spanier konnten hier höchsten Ansprüchen genügen.

Für mich auch einer der Schlüssel für Spaniens EM-Gewinn.

Gruß Pit
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 11:41   Titel: Antworten mit Zitat

Schön zusammengefasst, Marde!



Ich denke das passt hier auch ganz gut rein:


Die Mannschaft des Turniers der UEFA EURO 2008 (Quelle: uefa)
Tor: Gianluigi Buffon (Italien), Iker Casillas (Spanien), Edwin van der Sar (Niederlande).

Abwehr: Bosingwa (Portugal), Philipp Lahm (Deutschland), Carlos Marchena (Spanien), Pepe (Portugal), Carles Puyol (Spanien), Yuri Zhirkov (Russland).

Mittelfeld: Hamit Altıntop (Türkei), Luka Modrić (Kroatien), Marcos Senna (Spanien), Xavi Hernández (Spanien), Konstantin Zyryanov (Russland), Michael Ballack (Deutschland), Cesc Fàbregas (Spanien), Andrés Iniesta (Spanien), Lukas Podolski (Deutschland), Wesley Sneijder (Niederlande).

Sturm: Andrei Arshavin (Russland), Roman Pavlyuchenko (Russland), Fernando Torres (Spanien), David Villa (Spanien).



Meiner Einschätzung nach im groben ganz gut getroffen:

Tor: absolut, das waren die drei besten; richtige Auswahl (daneben hätte es auch Boruc verdient gehabt...)

Abwehr: auch eine gute Auswahl; auf Puyol hätte ich verzichtet, der war meines Erachtens gerade im Zweikampfverhalten immer wieder unsicher, und das ist nun einmal eines der wesentlichen Kriterien bei der Bewertung eines Innenverteidigers. Trotz des frühen Ausscheidens hätte ich hier Ujfalusi rein getan, der war in jedem Spiel sehr sicher und hat dazu noch für andere ausgeputzt.

Mittelfeld: Geht meiner Meinung nach in Ordnung mit 2 Ausnahmen: Modric fand ich eher schwach. Ballack war definitiv nicht gut. Statt Modric hätte ich Deco oder Schweinsteiger gebracht, statt Ballack hätte ich Semak oder Mehmet Aurelio präferiert. Fabregas ist meiner Meinung nach ein Grenzfall.

Angriff: sehr gut, bei Roman Pavlyuchenko allerdings nur vom spielerischen her, die Chancenverwertung war mau. Dennoch hat er toll gespielt.



Spieler des Turniers ist übrigens Xavi Hernandez. Meine Wahl wäre Marcos Senna gewesen, der eine sensationelle EM gespielt hat. Jedes Spiel super, toller Spieler.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 11:51   Titel: Antworten mit Zitat

mal was grundlegendes zum system:
im spiegel gabs nen artikel über den trend von aufstellungen beim fussball. der mittelstürmer stirbt immer mehr aus (reine abstauber gibts ja eh schon lange nich mehr) und der trend geht stark zum 4-5-1 und tendenziell in naher zukunft zum 4-6-0. als beispiel wurde auch manu angeführt in der eigentlich niemand nen nominellen ms spielt sonder alle offensiven leute wechselnd aus dem mittelfeld kommen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 14:34   Titel: Antworten mit Zitat

[1]
Neue Erkenntnisse:
Anscheinend gehen immer mehr Teams zum 4-5-1 über bzw. spielen es schon. Russland,Deutschland,Holland,Spanien,Italien,Türkei um ein paar zu nennen. Jedoch sollten die Deutschen sich bald wieder davon abkehren da ja wie schon gesagt einfach viel zu viel Potenzial im Sturm da ist. Gomez,Helmes,Podolski. Auch im Mittelfeld fehlen da auch Männer wie Xavi oder Iniesta aber ich denke da haben wir auch gute Leute die kommen werden Marin,Kroos.
Also sollte man wieder aufs 4-4-2 mit Raute zurückgreifen.
2010 bei der WM könnte es dann so ausschauen:
Adler | Lahm - Mertesacker - ??? - Jansen | Schweinsteiger - Ballack - Rolfes - Podolski/Marin | Gomez - Helmes/Podolski

Spieler die ich nicht mehr sehen will:
Lehmann - Einfach zu alt
Friedrich - Wird auch nicht jünger war zwar gut aber ich denke der kommt bald nicht mehr hinterher
Odonkor - kann einfach nur schnell laufen jede Flanke grottig kaum Torgefahr Kuranyi - kann nur köpfen sonst nix
Neuville - zu alt

[2]
Niveau des Turniers war ganz OK. Viele gute Spielzüge und schöne Tore. Was mich enttäuscht hat waren ganz klar die Schiris. Pro Spiel mind. 1 Krasse Fehlentscheidung nur wenige haben mal ein Spiel gut gepfiffen Jeder Schiri (Ausnahme Polenspiel) hat gegen Deutschland gepfiffen.

Mit Spanien hat man nen verdienten Meister gefunden und über den 2.Platz sollten wir auch nicht meckern. Wenn man vor der EM gesagt hätte ihr kommt ins Finale hätte man wohl gesagt supergeil.

Mein Team der Euro 2008:
Tor: Casillas - Buffon - Van der Sar
Abwehr: Lahm - Pepe - Marchena - Ujfalusi - Jankulovski - Zhirkov
Mittelfeld: Xavi - Ballack - Iniesta - Sneijder - Senna - Podolski - Schweinsteiger
- Altintop - Fabregas
Sturm: Torres - Villa - Arshavin - Pavlyuchenko

Danke Jungs,

Gruß Fischer23
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 16:55   Titel: Antworten mit Zitat

Herr Marde hat in seinem Eingangspost schon das meiste angesprochen:

Ball: Was mir auch aufgefallen ist, sind die wenigen (gefährlichen) Distanzschüsse und Weitschusstore. Das war bei der WM noch anders. Da hat ja beinahe jeder Grobmotoriker ein Traumtor schießen können.
Auch die Flanke/Standards waren nicht nur ein Problem der Deutschen.

Niveau: Unterhaltsam waren die Spiele auf alle Fälle (viele Tore, Offensivfußball). Ob deshalb das Niveau höher war, kann man nicht sagen, da in der Defensive, auch oder vor allem bei den großen Nationen, viele Fehler gemacht wurden.
Auf alle Fälle ein Trend zum offensiveren Spiel.

Europameister: mit Spanien ein würdiger und symphatischer Sieger.
Allerdings waren sie für mich alles andere als die unschlagbare Übermannschaft. Hatten halt als einziges Team keinen Leistungseinbruch.
Deutsches Team: Auf dem Papier absolut im Soll.
Aber: von der Leistung (bis auf Portugal) schlechter als in der WM und der Quali. Hatte irgendwie immer das Gefühl, dass sie sich unter Wert präsentiert haben. Erinnerte mich an die EM 92, als man auch mit schlechten Leistungen Vizemeister wurde.

Fans: tolle Stimmung in den Großstädten, was ich mitbekommen habe, allerdings auch nicht ganz auf WM-Niveau
Für meinen Geschmack manchmal zu viel Modefans, wenn man vergleichsweise an frühere Turniere denkt.

Fazit: tolle EM, sehr unterhaltsam, insgesamt voll zufrieden
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 17:02   Titel: Antworten mit Zitat


jedermanns hat folgendes geschrieben:

Für meinen Geschmack manchmal zu viel Modefans, wenn man vergleichsweise an frühere Turniere denkt.


Das hat mich wie schon bei der WM am meisten genervt.. Siehe auch meine Sig!

Das schlimmste war gestern, als die Herren und vor allem Damen Modefans dann meinten den zweiten Platz zu feiern...
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 17:23   Titel: Antworten mit Zitat


J. Nemec hat folgendes geschrieben:

jedermanns hat folgendes geschrieben:

Für meinen Geschmack manchmal zu viel Modefans, wenn man vergleichsweise an frühere Turniere denkt.


Das hat mich wie schon bei der WM am meisten genervt.. Siehe auch meine Sig!

Das schlimmste war gestern, als die Herren und vor allem Damen Modefans dann meinten den zweiten Platz zu feiern...




Du sagst es, Du sagst es... Am geilsten sind die Mädelz, die während der Saison einen Kotzkrampf bekommen, wenn Sie das Wort Bundesliga nur hören und beim Rudelgucken sind sie dann ganz vorne mit dabei. Ach und heiraten wollense auch alle - meist Poldi oder Schweini.

Und noch eine Erkenntnis: Vieleicht merkt man 2010 in Hamburg, dass hier mindestens 200.000 Leute beim PV dabei sein möchten, nicht nur 40.000 - das HGF ist doch groß genug dafür! Schicken die mich nach 2h gepresst zwischen schweissigen Körpern einfach wieder nach Hause: "Sorry, is voll!"
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amikaro
Marketing
Marketing 

Anmeldungsdatum: 06.07.2005
Beiträge: 6508
BeitragVerfasst am: 30 Jun 2008 17:32   Titel: Antworten mit Zitat


J. Nemec hat folgendes geschrieben:

Das hat mich wie schon bei der WM am meisten genervt.. Siehe auch meine Sig!

Und genau für diese Sig gibt's gelb. Selten etwas geschmackloseres gelesen. Hier im Forum wird niemandem der Tod gewünscht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Jul 2008 16:39   Titel: Antworten mit Zitat

Mein Beitrag bezieht sich jetzt nicht explizit auf die Intention des Threaderstellers, aber ich wollte für diesen Beitrag keinen neuen Thread aufmachen.
Zu meinen Erkenntnissen der EURO gehört u.a., dass Jogi Löw in meinen Augen (selbsternannter Fußballexperte und Stammtischbundestrainer) eine Menge Fehler gemacht hat - insbesondere personell. Und nicht wenige waren durchaus schon vorher absehbar - sind also keine reinen "Im Nachhinein lässt sichs leicht kritisieren"-Aussagen".
Trotzdem will ich vorab klarstellen, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die trotz der insgesamt sehr schwachen Auftritte des DFB-Teams zu der neu entdeckten Spezies der Löw-Zerfleischer gehöre. Insgesamt hat er in den letzten zwei Jahren sehr gute ARbeit geleistet und ich finde es ganz, ganz wichtig, dass er den von Klinsmann eingeschlagenen Weg weitergeht. Oder zumindest behauptet, es zu tun.

Löws Fehler:
A) Personell
1. Die Ausbootung von Timo Hildebrand
Ganz klar, Adler hat sich seine Nominierung nach zwei absolt überzeugenden Saisons hochverdient und es ist auch wichtig Hoffnungsträger frühzeitig an das Team heranzuführen. Aber dieser Schritt hätte entweder viel früher oder erst nach der EM kommen dürfen. Denn einen Akteur, der seit Jahren fester BEstandteil des Teams ist, ohne erkennbaren Grund (seine Rolle bei Valencia bestand so ja schließlich fast ein ganzes aAhr - und er wurde trotzdem immer nominiert) kurz vor dem Turnier aus dem Kader zu kegeln ist charakterlos.
Das Tischtuch zwischen Löw und Hildebrand dürfte zerschnitten sein und - auch wenn es derzeit nicht danach aussieht - wer weiß, ob wir den vielleicht doch nicht nochmal brauchen. Zudem glaube ich nicht, dass sein Rolle als Nr. 3 bei der EM Adler so unheimlich viel gebracht hat, dass man dafür diesen GEsichtsschlag durchführen musste.

2. Die Nominierung von David Odonkor
Ein ganz schlechter Witz: Lautstark das Leistungsprinzip zur obersten Prämisse ausrufen und dann einen Spieler nominieren, der sich in den letzten zwei Jahren fußballerisch null entwickelt hat und bei seinem Verein zu Recht nahezu gar keine Rolle mehr gespielt hat. Klar, durch den Ausfall Schneiders bestand auf der rechten Seite Handlungsbedarf - aber es gab durchaus noch andere Optionen. Castro und Hilbert spielten zwar keine überragende Saison, ließen aber zumindest einige Male ihre Klasse aufblitzen und hatten vor allem regelmäßige Spielpraxis.

3. Berufung von Lehmann zur Nr. 1
Viele echte und vermeintliche Experten hatten schon vor der EM geunkt, dass ein Torhüter ohne Spielpraxis ein vorprogrammiertes Eigentor darstellt. Zwar ging Löws Plan einigermaßen auf, dass sich Lehmann die SPielpraxis in den drei Vorrundenspielen holt - aber die gewonnene Sicherheit bezog sich nur auf Bälle, die auf den Mann kamen. Wirklich große Paraden gab es im ganzen Turnier etwa zwei, die Zahl der Patzer ist ungleich höher. Auch den Gegentreffer gegen Spanien laste ich zu großen Stücken Lehmann an (der hat da draußen nix verloren, wenn Torres mit Lahm im Zweikampf ist - und wenn er doch rauskommt, muss er den Ball haben), auch wenn das verlorene Finale kaum ihm anzulasten ist. Aber bei der Klasse, die unsere Torhüter gegenwärtig haben, muss ein deutscher Nationaltorwart in einem Turnier auch mal einen Sieg retten. Gewonnene Punkte/Siege durch Lehmann: 0.

4. Die (Nicht-)Nominierung von Marin, Jones und Helmes
Was sollte das? Drei Spieler, die zum erweiterten Kader zählten wurden wieder heimgeschickt, ohne dass es eine wirklich plausible Erklärung dafür gab. Brauchte es tatsächlich das Trainingslager in Mallorca um rauszufinden, dass Marin zu wenig robust, Helmes nur Zweitligaspieler und Jones überflüssig ist, weil es ein Überangebot auf seiner Position gibt? Völlig unverständlich ist insbesondere die Nicht-Nominierung des vorher hochgelobten Marins, über dessen Berufung ich mich schon gefreut hatte, weil der in meinen Augen der neue Odonkor hätte werden können.
Tatsächlich hätten Marins Fähigkeiten (Unbefangenheit, Dribblestärke, Wendigkeit) mehrere Male das statische deutsche Offensivspiel beleben und zumindest für das Überraschungsmoment sorgen können. Gerade die unbewegliche kroatische Defensivabteilung hätte mit dem quirligen Marin so ihre Schwierigkeiten gehabt. Ähnliches gilt für Helmes - der hätte vorne für richtig Schwung sorgen können. Komisch, dass Löw mit Kuranyi dafür einen Stürmer mitnimmt, dem er ganz offensichtlich überhaupt kein Vertrauen schenkt.

5. Das Beharren auf Metzelder in der Vorbereitung
Dass Metzelder nicht wirklich fit ist war im ganzen Turnierverlauf kaum zu übersehen. Klar, Deutschland hat derzeit keine Weltklasseinnenverteidiger. Aber auf einer so wichtigen Position sich frühzeitig auf einen Wackelkandidaten festzulegen ist ein gigantisches Risiko. Westermann bekam vor der EM kaum ernsthafte Bewährungschancen und folgerichtig solche auch nicht im Turnier.

B) Taktisch
6. Zu späte taktische Umstellungen
Bei der Niederlage gegen Kroatien wurde deutlich, dass das Team gegen erfahrene, tiefstehende Teams in der 4-2-2-2-Formation nicht genügend Offensivkraft entfacht und v.a. Ballack seiner Stärken beraubt ist. Doch statt noch während des Spiels zu reagieren erfolgte die Umstellung erst nach dem Österreich-Spiel. Wobei lobenswert herauszustreichen ist, dass sie überhaupt erfolgte. Das Kroatienspiel war auch Bühne für einen zweiten kaum nachvollziehbaren Faux-Pas:

7. Odonkors Einwechslung gegen Kroatien
Odonkor ist schnell. Odonkor ist Konterspieler. Warum bringt man einen Konterspieler bei 0:1-Rückstand gegen sich zurückziehende Kroaten? Die konterten ihrerseits und zwangen Odonkor in die Defensive - der da offensichtlich noch schlechter ist als vorne. Tja, Marin wäre wirklich gut gewesen...

8. Die Einwechslungen von Kuranyi und Gomez im Finale
Ansich logisch: Spielerisch läuft nichts zusammen, also zwei kopfballstarke Stürmer rein und hohe Bälle nach vorne. Aber warum um alles in der Welt werden beide direkt nach ihrer Einwechslung mehrfach flach angespielt (das waren die starken 10 Minuten in der 2. HZ)? Hohe Bälle gegen die kleinen Spanier kamen höchstens zweimal. War das ne taktische Vorgabe? Wenn ja, ich versteh sie nicht. Für die Bälle hätte man Podolski oder Neuville vorne drin gebraucht.

So, das soll erstmal reichen. Mir sind im Laufe des Turniers noch mehr Fehler aufgefallen. Viele fallen mir aber gerade nicht ein, bzw. würden zu sehr ins Detail gehen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Jul 2008 08:22   Titel: Antworten mit Zitat

Man muss den spaniern einfach anerkennen dass sie verdient gewonnen haben!
Sie haben einfach den stärksten fußball gespiellt und ich hoffe dass sie nun wieder oben mitspielen können
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