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75% Reichensteuer in Frankreich - ein Wettbewerbsnachteil?

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Käviehn
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Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 5 Apr 2013 22:30   Titel: Antworten mit Zitat


ichfalk hat folgendes geschrieben:

Lofwyr hat folgendes geschrieben:
Allerdings gibt es für mich da nur eine faire Regelung: Kindergeld abschaffen und jegliche Schulbildung + Betreuung komplett kostenfrei gestalten.


Auch wenn das OT ist, aber dir ist schon klar, dass das Kindergeld auch dazu dient, die Kosten zu decken, die ein Kind in der ersten Zeit ohne Betreuung erzeugt?

Und diese Unterstützung willst du den Einkommensschwachen nehmen?


Das wäre eine Möglichkeit dafür zu Sorgen das sozial schwächere Familien keine Kinder mehr kriegen.
Die Betreuung ist doch weiß Gott nicht das teuerste, also Schulbildung ist doch bei uns mit kleinen Ausnahmen komplett kostenfrei.
Man muss sozial schwächere Familien definitiv unterstützen, aber es soll sicher nicht soweit gehen, dass man des geldes wegen Kinder bekommt !
Das Problem ist nur, dass das 2te Kind immer günstiger ist, als das erste, gerade wenn man sie schnell nacheinander bekommt. Da eben Spielzeug, Klammoten etc. nochmal verwendet werden kann...
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25 Mai 2013 London Calling!!!!
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BeitragVerfasst am: 5 Apr 2013 22:36   Titel: Antworten mit Zitat

Moin zusammen.

Wir haben den inhaltlichen Verlauf der Diskussionen dieses Threads schon seit eingen Tagen etwas näher verfolgt. Dabei zeigt sich - mE erwartungsgemäß -, dass dabei der Kontext Fußball doch deutlich gesprengt wird, um nicht zu sagen aus den Augen verloren geht.

Das ist ja auch überhaupt nicht tragisch, aber das Thema ist im OT besser aufgehoben, wohin ich es deshalb auch verschiebe. Bei so einem Thema ist einfach kaum zu erwarten, dass sich die Betrachtung noch mal deutlich stärker allein auf den Fußball fokussiert.

Das solls in Sachen Verschiebung auch gewesen sein. Es darf gerne so rege wie bislang weiter diskutiert werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 5 Apr 2013 23:11   Titel: Antworten mit Zitat


Käviehn hat folgendes geschrieben:
Die Betreuung ist doch weiß Gott nicht das teuerste, also Schulbildung ist doch bei uns mit kleinen Ausnahmen komplett kostenfrei.

Klar, die Schule ansich kostet keine Gebühren (Und da kommt auch noch genug an zB Material- oder Fahrtkosten dazu). Aber bei zusätzlicher Betreuung sieht das schon ganz anders aus (sofern es sie überhaupt gibt). Und gerade die wäre für viele enorm wichtig. Gerade wenn man für ein vergleichsweise geringes Gehalt arbeitet. Ohne ordentlich die Arbeitszeit zu reduzieren hast du da keine Möglichkeit, dein Kind selbst ausreichend zu betreuen - und wenn du die Arbeitszeit reduzierst, schlägt sich das empfindlich auf den Geldbeutel nieder. Und wenn das Kind dann statt professionell betreut einfach vier/fünf Stunden vor dem Fernseher geparkt wird sieht's für die Entwicklung natürlich düster aus.

Käviehn hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist nur, dass das 2te Kind immer günstiger ist, als das erste, gerade wenn man sie schnell nacheinander bekommt. Da eben Spielzeug, Klammoten etc. nochmal verwendet werden kann...

Bin mir jetzt nicht sicher was du ausdrücken willt. Inwiefern siehst du das als Problem?
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Käviehn
Weltmeister
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Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 5 Apr 2013 23:39   Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man das Kindergeld komplett streicht, werden die familien niemals in den luxus der gratis Betreuung kommen, da sie sich schlichtweg die Pampers, Klamotten und das Essen für das Baby nicht leisten können.

Die zweite Aussage war darauf bezogen, dass ich nicht verstehe warum das Kindergeld sogar von Kind zu Kind ansteigt. Meiner Meinung nach müßte es eher nach unten angepasst werden.

Im ganzen kann man aber nicht auf das Kindergeld streichen und dafür kostenlose Betreuung anbieten, da ein Kind noch viel viel mehr Kosten verursacht die sozialschwache Familien dann nicht tragen können.
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25 Mai 2013 London Calling!!!!
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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 04:24   Titel: Antworten mit Zitat

Ich könnte mich jetzt über Steuersysteme etc. auslassen, aber letztlich reicht doch ein Zitat vom Altmeister himself, um schon zum Ergebnis zu kommen:


Warren Buffett hat folgendes geschrieben:
There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.
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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 09:09   Titel: Antworten mit Zitat

Zum ersten sollte sich jeder, der sich ein Kind ohne Kindergeld nicht leisten kann, fragen ob es in seiner aktuellen Lebenssituation verantwortlich ist ein Kind in die Welt zu setzen.

Zum zweiten ist es ebenso utopisch zu glauben, man könne ein Kind mit den 180 Euro pro Monat tatsächlich adäquat versorgen. Kinder kriegen für Kindergeld hat noch nie funktioniert und wird nie funktioniren. Menschen die wirklich aus diesem Grund Kinder bekommen sind m.E. Kandidaten für eine Zwangssterilisation. (Bewussst überspitzt ausgedrückt).

Wer hier davon ausgeht, dass Schule kostenfrei ist, der lebt wohl in einer besseren Gegend, oder hat keine Kinder in der Schule.

Was da an Kakaogeld / Kopiergeld / Bastelgeld / Ausflugsgeld etc. anfällt, ist gar nicht mal so wenig und spätestens wenn es um einen Ganztagsschulenplatz oder Kitaplatz geht, wird es richtig teuer.

Ich bin der Meinung, das das reine Kindergeld wie es heute ausgezahlt wird, falsche Anreize setzt und wenig effizient ist.
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Gast





BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 09:57   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mich jetzt über Steuersysteme etc. auslassen, aber letztlich reicht doch ein Zitat vom Altmeister himself, um schon zum Ergebnis zu kommen:


Warren Buffett hat folgendes geschrieben:
There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.


Für die USA trifft dies wohl zu einem ganz anderen Maß zu, als in Deutschland. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ein Buffet solch einen Satz auch als Deutscher in unserer Gesellschaft formulieren würde.

Ich will nicht sagen, dass man als 'Reicher' in Deutschland schlecht dasteht, aber vergleichbar mit den USA ist es trotzdem absolut nicht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 10:12   Titel: Antworten mit Zitat


Lofwyr hat folgendes geschrieben:
Zum ersten sollte sich jeder, der sich ein Kind ohne Kindergeld nicht leisten kann, fragen ob es in seiner aktuellen Lebenssituation verantwortlich ist ein Kind in die Welt zu setzen.



Das ist der springende Punkt. Allerdings sind die meisten Menschen, die sich ein Kind dann nicht leisten können, auch nicht in der Lage ihr Verhalten kritisch zu reflektieren. Die Entscheidung ein Kind zu bekommen wird in einem solchen Klientel nicht gerade ausgiebig durchdacht.

Daher muss man m.M.n. nicht nur den Anreiz des Kindergelds verändern, also im Grunde abschaffen, sondern auch Alternativen für die Fälle schaffen, in denen dieses Kind schon auf dem Weg/auf der Welt ist. Bildung/Betreuung muss bis zum einem gewissen Zeitpunkt absolut kostenlos sein. Jeder muss in der Lage sein seine Kinder in den Kindergarten und die Schule schicken zu können und auch seine Arbeit fortzusetzen.

Wenn man sich anschaut, dass man z.B. für den Kindergarten enorme Gebühren bezahlen muss, aber Studiengebühren allerhand wieder abgeschafft werden, dann läuft da etwas falsch. Ein Student hat quasi immer die Möglichkeit, im Falle des Falls zu jobben und sich so die Studiengebühren und damit verbunden auch eine Verbesserung der Studienumgebung zu verdienen, etc.

Wenn man also das Kindergeld eher in Bildung/Betreuung investieren würde, würde man einige Probleme der heutigen Gesellschaft lösen.
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Käviehn
Weltmeister
Weltmeister 

Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 11:59   Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ja sogar teilweise bei euch!

Studiengebühren gehören nicht abgeschafft. Was sind 600 € im Halbjahr? 100€ pro Monat, dafür bekommt man dann auch noch ein Bahnticket dabei...
Also ich habe schon einen recht anspruchsvollen Studiengang absolviert und die Zeit um sagen wir mal 300-400 € im Monat nebenbei zu verdienen hätte ich immer gehabt!

Auch sollte niemand des Kindergeldes wegen Kinder kriegen, absolut richtig! Aber es soll auch nicht so sein das Kinderkriegen Luxus wird.
Ich glaube wenn man die 180€ im Monat streicht, dann wird es bei niedrig Jobbern schon verdammt eng! Bzw. bedeutet dann nochmal verdammte Einschränkungen in einem ohnehin nicht von Luxus geprägten Leben.

Kindergarten + Schulbildung komplett umsonst, prinzipiell gutes Ansatz. Aber dann muss man auch wieder fragen, wie weit muss das gehen, gehören da auch alles Getränke + Essens kosten zu?
Also bietet man das quasi umsonst an und die Kinder die nach Hause gehen und das nicht nutzen haben Pech gehabt. Kann man durchaus machen, denn die Familien die nicht das nötige Geld haben, werden schon schauen das sie das nutzen.
Thema Ausflüge, sollen die auch noch komplett bezahlt werden? Und dann für alle Kinder? Ich denke hier wird es schon kritisch... Wo macht man dann denn Schnitt? Der 1Tages Ausflug ist vlt. noch okay, aber gehören Studienfahrten die ne Woche nach Italien oder sonst wo gehen auch noch dazu?

Ich fände einen anderen Ansatz gut, dass eben nur Familien diese 180€ bekommen, wenn sie unter einem gewissen Einkommen liegen und wirklich beide sich um Arbeit bemühen. Wenn da einer von den beiden keinen Willen zeigt ihre Situation zu verbessern, muss man anfangen solche Sachen zu streichen!
Weil es soll ja auch nicht so sein, dass jemand sagt ich nehme lieber das Kindergeld mit, also mir ein paar Euro selber dazu zu verdienen.
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25 Mai 2013 London Calling!!!!
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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 13:46   Titel: Antworten mit Zitat

Die Reichensteuer müssen übrigens die Unternehmen, also die Vereine zahlen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frankreich-fussballclubs-muessen-reichensteuer-zahlen-a-892054.html
Das kann sich eigentlich nur PSG leisten, die Liga in Frankreich wird also richtig spannend....
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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 14:37   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mich jetzt über Steuersysteme etc. auslassen, aber letztlich reicht doch ein Zitat vom Altmeister himself, um schon zum Ergebnis zu kommen:


Warren Buffett hat folgendes geschrieben:
There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.


Für die USA trifft dies wohl zu einem ganz anderen Maß zu, als in Deutschland. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ein Buffet solch einen Satz auch als Deutscher in unserer Gesellschaft formulieren würde.

Ich will nicht sagen, dass man als 'Reicher' in Deutschland schlecht dasteht, aber vergleichbar mit den USA ist es trotzdem absolut nicht.


Ich kann da gleich noch ein Zitat von ihm vom letzten Jahr nachschieben:


Zitat:
The interesting thing is that the tax code, I wouldn’t call it a war, but it is a struggle. Groups try to keep their own taxes down. People lobby to keep their estate taxes down. They lobby to keep their capital gains taxes down. So, if this is a war – I wouldn’t call it a war, I’d call it a struggle – but, if this is a war, my side has had the nuclear bomb. We’ve got K-Street, we’ve got lobbyists, we’ve got money on our side in terms of lobbyists. Deb does not have a lobbyist. She doesn’t have anybody remotely that’s representing her. But, believe me, plenty of rich families have lobbyists that are working like crazy to get rid of estate taxes, lower capital gain taxes, whatever it may be. So, if there has been a war going on, the war has been waged by the people who are very well to do who are trying to shift the burden onto people like that and away from themselves.


Und letztlich trifft das auch auf Deutschland zu. Mittlerweile werden (vereinfacht dargestellt) Einkünfte aus Kapitalerträge mit nur 25 % besteuert, während Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit mit bis zu 45 % besteuert werden. Und die 25 % auch nur dann, wenn sie versteuert werden. Von tagesaktuell diskutierten Offshore-Steueroasen, Zypern oder der Schweiz möchte ich gar nicht erst anfangen.

Die Vermögensumverteilung in Deutschland hin zu den Vermögenden zeigt sich folgendermaßen:

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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 15:48   Titel: Antworten mit Zitat

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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 20:16   Titel: Antworten mit Zitat

@Libuda

Wenn du schon solche Grafiken bemühst könntest du dann auch dazu erklären wer denn diejenigen sind die die 45% (die übrigens nicht richtig sind, da kommt noch ein bißchen was an anderen Steuern drauf unter Umständen) zahlen, sind dass

a) die 400€ Jobber

oder

b) Leute mit einem Einkommen ab 52T€ (und nochwas) und dann ab jeden Euro mehr mit diesem Satz.

Diese Leute (und ich höre nicht dazu) zahlen übrigens als relativ kleine Gruppe so irgendwas zwischen 80 und 90% der Gesamteneinahmen aus der Einkommensteuer.

Muss es die Abgeltungsteuer geben, wohl nicht, aber es hindert ja auch keinen anderen daran einfach Geld dann in diesem Bereich anzulegen. Gewisse Risiken sind allerdings auch dabei, da arbeite ich lieber weiter in meinem Job.

Übrigens auch gerade weil diese Leute mit viel Geld auch einen überpropentionalen Anteil am Steueraufkommen in diesem Bereich haben, versuchen sie ihr Geld ins Ausland und damit in Sicherheit zu bringen. Ein Stück weit auch verständlich.

Man könnte das auch unterbinden, würde man im Zuge der jetzigen Erkenntnisse einfach mal das Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz das existiert mit Leben füllen, aber es existiert halt nur als Drohkulisse für einige kleinen Länder.

Das wichtigste ist, wie geschrieben die Länder und damit den Länderfinanzausgleich aus dem Spiel zu nehmen, lasst den Bund den Job übernehmen und wir kommen der Steuergerechtigkeit ein Stück weit näher. Dann besetzt die Plätze im Finanzamt bei den Betriebsprüfungstellen und auf der anderen Seite verstärkt das Personal beim Zoll, denn die sind für Schwarzarbeit zuständig.

Wenn man an Steuerschrauen drehen will, nehmt die Umsatzsteuer, belegt einfach zum Beispiel Yachten etc. mit einem Aufschlag und macht daraus meinetwegen 25%, zahlen und treffen wird es auch dann nur die, die sich sowas eh leisten können.

EDIT

meint noch, das wir aus Sicht von anderen Staaten so nebenbei übrigens auch als Steueroase gelten können, dass liegt immer im Auge des Betrachters.
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BeitragVerfasst am: 6 Apr 2013 23:40   Titel: Antworten mit Zitat


whisky0882 hat folgendes geschrieben:
@Libuda

Wenn du schon solche Grafiken bemühst könntest du dann auch dazu erklären wer denn diejenigen sind die die 45% (die übrigens nicht richtig sind, da kommt noch ein bißchen was an anderen Steuern drauf unter Umständen) zahlen, sind dass


Deshalb habe ich auch von einer vereinfachten Darstellung gesprochen. Mir geht es um das große Bild und ich möchte vermeiden, dass wir uns in Details verrennen. Mein Punkt ist, dass jeder verdiente Euro eines z. B. jungen (fleißigen) Hochschulabsolventen, der sich eine Existenz aufbauen möchte, heute mit einem höheren Steuersatz belegt wird als jeder Euro von jemanden, dem jährlich Millioneneinnahmen aus Kapitalerträgen zufließen. Ein solches Steuersystem fördert die Umverteilung zu den heute bereits Vermögenden.


whisky0882 hat folgendes geschrieben:

Wenn man an Steuerschrauen drehen will, nehmt die Umsatzsteuer, belegt einfach zum Beispiel Yachten etc. mit einem Aufschlag und macht daraus meinetwegen 25%, zahlen und treffen wird es auch dann nur die, die sich sowas eh leisten können.


Mein Vorschlag würde sogar noch radikaler sein. Ich wäre für eine grundsätzliche Anhebung der Umsatzsteuer bei gleichzeitiger Verringerung (oder gar Wegfall) der Einkommensteuer, so dass die Steuerlast für Otto Normalverbraucher ungefähr gleich oder etwas niedriger wäre. Das würde zu einer größeren Steuergerechtigkeit führen, als wie wir sie derzeit haben, und Schwarzgeld in Steueroasen wäre sinnlos.
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 08:31   Titel: Antworten mit Zitat

Nein das 1. ist ja nicht richtig, der junge Akademiker muss ja erstmal diesen Steuersatz erreichen.

Wenn er das tut, als Arbeitnehmer dann kriegt er vermutlich soviel das er fast bei der Spitze ankommt.

Wenn er eine Existenz in Form einer Firma gründet und das über eine GmbH tut, dann ist er bei Gewinnen die versteuert werden, gleichgestellt mit jedem anderen der Kapital da rausholt.

Wenn er als Geschäftsführer dort sich selber ein hohes Gehalt auszahlt, ist er in dem Fall selber schuld,

schmälert

a) den Gewinn des Unternehmens

und muss als Nichtselbstständige Arbeit versteuert werden, was auch für jeden Geschäftsführer oder jedes Vorstandsmitglied gilt, dann wieder mit den hohen bzw. den individuellen Steuersätzen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 11:41   Titel: Antworten mit Zitat

Man darf auch nicht vergessen, dass man Kapital erstmal generieren muss. In den meisten Fällen werden in dieser Phase schon Steuern gezahlt.

Weiterhin ist es auch immer einfach 'Kapitalgeber' zu kritisieren bzw. deren Besteuerung, aber ohne sie würde es keine funktionierende Wirtschaft geben.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 15:01   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

Weiterhin ist es auch immer einfach 'Kapitalgeber' zu kritisieren bzw. deren Besteuerung, aber ohne sie würde es keine funktionierende Wirtschaft geben.


Und für menschliche Arbeitskräfte gilt das nicht, so dass man Kapital bei der Besteuerung bevorzugen sollte? Aber gut, wenn es in unserer Gesellschaft einen Konsens gibt, dass man Arbeitnehmer bei der Besteuerung stärker beanspruchen sollte als Kapitalgeber, dann ist das halt so. Letztlich hat der Staat eine Menge Ausgaben zu decken und die Gesellschaft muss darüber entscheiden, wer welchen Anteil daran zu tragen hat. Mit der Grafik bzgl. der Verteilung des Privatvermögens weiter oben wollte ich aufzeigen, wohin wir derzeit steuern und ich wollte die Frage aufwerfen, ob das so gewünscht ist. Denn letztlich ist die Grafik, die deSuff gepostet hat, der nächste Zwischenhalt dieser Reise.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 7 Apr 2013 15:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 15:22   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

Weiterhin ist es auch immer einfach 'Kapitalgeber' zu kritisieren bzw. deren Besteuerung, aber ohne sie würde es keine funktionierende Wirtschaft geben.


Und für menschliche Arbeitskräfte gilt das nicht, so dass man Kapital bei der Besteuerung bevorzugen sollte? Aber gut, wenn es in unserer Gesellschaft einen Konsens gibt, dass man Arbeitnehmer bei der Besteuerung stärker beanspruchen sollte als Kapitalgeber, dann ist das halt so. Letztlich hat der Staat eine Menge Ausgaben zu decken und die Gesellschaft muss darüber entscheiden, wer welchen Anteil daran zu tragen hat. Mit meiner Grafik weiter oben wollte ich aufzeigen, wohin wir derzeit steuern und ob das so gewünscht ist.


...deine Argumentation wurde doch bereits entkräftigt. Nicht jeder Arbeitnehmer muss den Spitzensteuersatz zahlen!

Weiterhin ist es nun mal Fakt, dass Kapital - vor allem für die Deutsche Wirtschaft - eines der wichtigsten Faktoren ist.

Du weißt doch wahrscheinlich selber, dass die oberen XX Prozent der Bevölkerung in Deutschland auch die meisten Steuerabgaben haben. Darüber gibt es ja nun etliche Studien etc.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 15:26   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

...deine Argumentation wurde doch bereits entkräftigt. Nicht jeder Arbeitnehmer muss den Spitzensteuersatz zahlen!


Du klebst immer am Spitzensteuersatz, das ist nicht das Entscheidende. Ab einem zu versteuernden Einkommen von z. B. 52.882 € für Ledige beträgt der Grenzsteuersatz schon 42 %. Mir geht es um einen Vergleich der Besteuerung von Arbeitnehmern und Kapitalgebern.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 15:38   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

...deine Argumentation wurde doch bereits entkräftigt. Nicht jeder Arbeitnehmer muss den Spitzensteuersatz zahlen!


Du klebst immer am Spitzensteuersatz, das ist nicht das Entscheidende. Ab einem zu versteuernden Einkommen von 52.882 € für Ledige beträgt der Grenzsteuersatz schon 42 %. Mir geht es um einen Vergleich der Besteuerung von Arbeitnehmern und Kapitalgebern.


Kapital muss i.d.R. auch verdient werden und wird/wurde daher auch schon dementsprechend besteuert.

Man kann natürlich auch anfangen Kapitalerträge noch höher zu versteuern und damit eine Kapitalflucht auslösen, welche am Ende zu einer dramatischen Steigerung der Arbeitslosigkeit führt...aber wem ist damit geholfen?

Gerade Deutschland muss für Kapitalgeber attraktiv bleiben um die Wettbewerbsfähigkeit zu halten, da der Kapitalbedarf von Unternehmen in Deutschland vergleichsweise hoch ist.

Das der Einkommenssteuersatz (zu) hoch ist möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Lösung ist nicht die Kapitalertragssteuern zu erhöhen.
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 17:30   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

...deine Argumentation wurde doch bereits entkräftigt. Nicht jeder Arbeitnehmer muss den Spitzensteuersatz zahlen!


Du klebst immer am Spitzensteuersatz, das ist nicht das Entscheidende. Ab einem zu versteuernden Einkommen von z. B. 52.882 € für Ledige beträgt der Grenzsteuersatz schon 42 %. Mir geht es um einen Vergleich der Besteuerung von Arbeitnehmern und Kapitalgebern.


Aber gerade jeder Gesellschafter Geschäftsführer ist Arbeitnehmer und gleichzeitig Kapitalgeber und die die ich kenne, verdienen dabei auch kein schlechtes Gehalt für sich selber und versteuern das dann auch. Warum, weil auch sie was zum leben brauchen.

Das Geld in den Firmen bleibt ist aber mehr als logisch, in Zeiten von Ratings etc. bekommt die EK Quote eine immer größere Bedeutung, denn es gibt nur wenige Mittelständler die ohne Kredite auskommen. Jeder Cent der erwirtschaftet wird verbleibt in den meisten Fällen als Gewinnvortrag in der Gesellschaft, schlicht schon deshalb weil man ansonsten im Rating abrutscht. Natürlich könnte man das Geld ausschütten, müsste es auch dann wieder versteuern mit einem geringeren Satz, einem Satz den die meisten anderen Arbeitnehmer auch erreichen. Aber versteuert wird es auch da.

Natürlich gibt es gewisse Möglichkeiten Geld übers Ausland billiger zu versteuern, aber auch hier ist das erstmal nicht illegal. Ob man solche Schlupflöcher stopft, liegt im Willen der Regierung nicht derjenigen die das nutzen.
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 17:34   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

Das der Einkommenssteuersatz (zu) hoch ist möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Lösung ist nicht die Kapitalertragssteuern zu erhöhen.


Einkommensteuer senken und die anderen Steuern unverändert lassen, wird nicht funktionieren, da jetzt schon der Haushalt nicht ausgeglichen ist. Ich gehe davon aus, dass unser Steuersystem auch in Zukunft unverändert bleibt, allerdings dann eben auch mit den bisher schon beobachtbaren Folgen. Letztlich lässt sich, und da sind wir uns ja anscheinend einig, Kapital leicht weltweit transferieren und die Geldflüsse sind von den einzelnen Staaten nur zum Teil nachvollziehbar.
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 18:58   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

Das der Einkommenssteuersatz (zu) hoch ist möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Lösung ist nicht die Kapitalertragssteuern zu erhöhen.


Einkommensteuer senken und die anderen Steuern unverändert lassen, wird nicht funktionieren, da jetzt schon der Haushalt nicht ausgeglichen ist. Ich gehe davon aus, dass unser Steuersystem auch in Zukunft unverändert bleibt, allerdings dann eben auch mit den bisher schon beobachtbaren Folgen


Kommt drauf an wer nach der Wahl die Regierung stellt. Unter der SPD wird der Spitzensteuersatz wohl nochmal erhöht und auch sonst haben die nen paar Steuererhöhungen im Wahlprogramm

http://www.rundschau-online.de/politik/steuerkonzept-der-spd-mehr-steuern-ab-6000-euro-brutto,15184890,21078886.html
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 19:20   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

Das der Einkommenssteuersatz (zu) hoch ist möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Lösung ist nicht die Kapitalertragssteuern zu erhöhen.


Einkommensteuer senken und die anderen Steuern unverändert lassen, wird nicht funktionieren, da jetzt schon der Haushalt nicht ausgeglichen ist. Ich gehe davon aus, dass unser Steuersystem auch in Zukunft unverändert bleibt, allerdings dann eben auch mit den bisher schon beobachtbaren Folgen


Kommt drauf an wer nach der Wahl die Regierung stellt. Unter der SPD wird der Spitzensteuersatz wohl nochmal erhöht und auch sonst haben die nen paar Steuererhöhungen im Wahlprogramm

http://www.rundschau-online.de/politik/steuerkonzept-der-spd-mehr-steuern-ab-6000-euro-brutto,15184890,21078886.html


Was einer gewissen Komik nicht entbehrt schließlich hat die SPD den damals unter Kollege Schröder auch erst verringert.
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BeitragVerfasst am: 7 Apr 2013 19:22   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

Das der Einkommenssteuersatz (zu) hoch ist möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Lösung ist nicht die Kapitalertragssteuern zu erhöhen.


Einkommensteuer senken und die anderen Steuern unverändert lassen, wird nicht funktionieren, da jetzt schon der Haushalt nicht ausgeglichen ist. Ich gehe davon aus, dass unser Steuersystem auch in Zukunft unverändert bleibt, allerdings dann eben auch mit den bisher schon beobachtbaren Folgen. Letztlich lässt sich, und da sind wir uns ja anscheinend einig, Kapital leicht weltweit transferieren und die Geldflüsse sind von den einzelnen Staaten nur zum Teil nachvollziehbar.


Klar funktioniert das, wenn die Betriebsprüfungen endlich die entsprechenden Leute bekommen, die sie brauchen.

Wahrscheinlich kann man sogar weiter senken und trotzdem mehr einehmen.
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