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Neues Sicherheitskonzept des DFB

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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 16:00   Titel: Antworten mit Zitat

Düsseldorf lehnt das Konzept ebenfalls ab.

Aus der Stellungnahme die Passage bezüglich der Kontrollen:

Zitat:

Ganzkörperkontrollen werden von den größten Teilen der Fans und Zuschauer abgelehnt. Eine
Institutionalisierung solcher Kontrollen birgt die Gefahr einer Eskalation bereits zum Einlasszeitpunkt.
Die Kriminalisierung der einzelnen Fans "auf Verdacht" dürfte weder zu einem erhöhten
Sicherheitsempfinden noch zu einer tatsächlichen Steigerung der Sicherheit führen. In rechtlicher
Hinsicht dürfte zumindest ein Mangel an Verhältnismäßigkeit vorliegen. Der Eingriff in die
Persönlichkeitsrechte der einzelnen Zuschauer dürfte nur im Falle des Vorliegens dringenden
Tatverdachtes gerechtfertigt und im Übrigen unverhältnismäßig sein. Im Falle der Vollkontrolle
Einzelner dürfte die Gefahr der Solidarisierung nicht betroffener Fans mit den jeweils betroffenen
bestehen.
Es besteht darüber hinaus eine Legitimitätslücke hinsichtlich der die Kontrolle durchführenden
Personen. Während Kontrollen staatlicher Behörden der ständigen Überprüfbarkeit hinsichtlich ihrer
Verhältnismäßigkeit und ihrer Rechtmäßigkeit stehen, ist dies bei Kontrollen von Ordnungsdiensten
nicht der Fall. Auch im Einzelfall dürfte eine Ganzkörperkontrolle damit nur unter Beteiligung der
staatlichen Ordnungsbehörde erfolgen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 16:11   Titel: Antworten mit Zitat


Lofwyr hat folgendes geschrieben:
Da aber die USA auch ein Land mit großen Sozialen problemen sind, kann man über den Wirkungsgrad der Abschreckung kaum noch sinnvolle aussagen treffen.

Völlig richtig.
Diese sozialen Probleme gibt es unter Fußballfans eben auch und demnach ist die Gleichung Hohe Strafen = Hohe Abschreckung = Weniger Gewalt einfach nur falsch und darf schon gar keine Legitimation für solche Maßnahmen sein.

BTW: Wolfsburg lehnt das Konzept auch ab.
Quelle
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 16:25   Titel: Antworten mit Zitat

Hannover lehnt das Konzept in der Form wohl auch ab und hat dem DFB heute eine entsprechendes Schreiben übermittelt. Das wurde wohl letzten Freitag zwischen Fanvertretern und Offiziellen/ Kind so von Kind vorgetragen, allerdings auch mit dem Hinweis, dass man das nicht Offiziell machen werde. Deshalb gibt es leider nur die Worte von denen, die Freitag anwesend waren, und kein offizielles Statement.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 16:30   Titel: Antworten mit Zitat


Lofwyr hat folgendes geschrieben:

Genauso wie die Aussage: Abschreckung schützt per se vor Verbrechen falsch ist, so ist auch die Aussage:" die USA Bewesien das Abschreckung nicht funktioniert" falsch.


Richtig. Das Androhen einer Strafe an sich kann eine Abschreckung sein. Wenn die Höhe stimmt ist es häufig auch eine, aber natürlich nicht immer.

Und das reflexhafte Schreien nach härteren Strafen - immer wenn gerade mal wieder irgendwo was passiert ist - ist einfach nur dumm und erbärmlich.

Da muss man schließlich auch nach Art des Verbrechens differenzieren. Oder wie beispielsweise ein bekannter Kabarettist mal so schön gesagt hat: "Triebtäter kann man nicht abschrecken. Es sind nicht die Eier."

Sorry, wenn ich hier hart am Thema vorbei reingrätsche.

Zu dem Konzeptpapier kann es ohnehin keine zwei Meinungen geben. Ich denke die Vereine werden es kollektiv (zurecht) ablehnen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 17:07   Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt im gewissen Sinn keine abschreckende Wirkung durch Strafe. Es lässt sich relativ leicht belegen, dass die Todesstrafe in verschiedenen Ländern nicht dazu geführt hat, die Verbrechensrate nennenswert zu senken.

Hier werden Symptome behandelt anstatt an die Ursachen zu gehen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 17:18   Titel: Antworten mit Zitat


ehemann hat folgendes geschrieben:
Es gibt im gewissen Sinn keine abschreckende Wirkung durch Strafe. Es lässt sich relativ leicht belegen, dass die Todesstrafe in verschiedenen Ländern nicht dazu geführt hat, die Verbrechensrate nennenswert zu senken.

Hier werden Symptome behandelt anstatt an die Ursachen zu gehen.


Vollkommen richtig, aber es ist vermutlich vom DFB auch zu viel verlangt, ein wenig differenzierter, weniger polemisch und mal wenigstens um eine Ecke gedacht zu urteilen und zu argumentieren.

Strafen müssen bestehen bleiben, aber nicht noch drastischer ausfallen und die Fans in Sippenhaft nehmen. Ohne Strafen wird es nie funktionieren, im Endeffekt kann es aber nur auf einen Konsens mit den Fans hinauslaufen. Das heißt nicht, dass man sich beim DFB den wenigen Chaoten ergeben sollte, aber reine Repressionen sind immer schon unwürdige Methoden gewesen.

Wer übrigens die Auseinandersetzungen vor dem Derby als Grundlage für härtere Strafen benutzen möchte... das Theater lief vor dem Stadion ab, also zu großen Teilen, das wird man durch Verbote, die das Stadion oder den Ligabetrieb betreffen, nicht unterbinden können.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2012 20:42   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
Solange die Vereine es tolerieren das bestimmte Bereiche in den Stadien komplett überlaufen sind weil jeder dorthin will zB in München gibt's solche Blöcke und immo Theater um die Überfüllung und auch bei den Dortmundern gibt's im Kern der Tribüne solche Blöcke.


Kann ich so nicht stehen lassen. Ich versteh die Kausalität nicht. Was haben den überfüllte Blöcke mit den angeprangerten Misständen zu tun?
3000 Frankfurter machen dir auswärts auch die Hölle heiß wenn sie in nem 3500er und nicht in nem' 2500er Block stehen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 08:23   Titel: Antworten mit Zitat

@MUC

Och komm schon... einfach mal so ein Zitat rausreißen... das ist nicht Nett
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 08:52   Titel: Antworten mit Zitat


MUC-1900- hat folgendes geschrieben:

F360 hat folgendes geschrieben:
Solange die Vereine es tolerieren das bestimmte Bereiche in den Stadien komplett überlaufen sind weil jeder dorthin will zB in München gibt's solche Blöcke und immo Theater um die Überfüllung und auch bei den Dortmundern gibt's im Kern der Tribüne solche Blöcke.


Kann ich so nicht stehen lassen. Ich versteh die Kausalität nicht. Was haben den überfüllte Blöcke mit den angeprangerten Misständen zu tun?
3000 Frankfurter machen dir auswärts auch die Hölle heiß wenn sie in nem 3500er und nicht in nem' 2500er Block stehen.


Brauchste nicht so stehen lassen, steht da nämlich so nicht. Das aber gerade dir die aufkommende Doppelmoral nicht auffällt wenn ein Verein wissentlich Sicherheitsrisiken toleriert und zeitgleich son lustiges Papier unterzeichnen würde, ist in gewisser Weise schon lustig.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 09:42   Titel: Antworten mit Zitat

Interview in der 11Freunde mit Ex-DFB-Sicherheitschef Helmut Spahn:
Da reden Personen, die keine Ahnung haben
Steht viel Wahres drin, z.B.:

Zitat:
Dazu muss man sich die Daten und Fakten anschauen und Emotionen außen vor lassen. Wenn man das tut, kommt man zu einem eindeutigen Ergebnis: Es gibt eine Vielzahl von Vorfällen, die verhindert werden sollten. Aber die Situation ist bei weitem nicht so dramatisch, wie sie wahrgenommen wird. Man muss es mal so deutlich sagen: Es unterhalten sich teilweise Personen über Themen wie Pyrotechnik, Gewalt, Stadionverbote oder Sicherheitsrichtlinien, die von der Materie nullkommanull Ahnung haben.
...
In der Saison 2010/11 gab es 846 Verletzte in Erster und Zweiter Bundesliga, im Übrigen bei weitem nicht alle verursacht aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen. Jeder Verletzte ist einer zu viel, aber diese Anzahl weist das Oktoberfest an einem einzigen Tag auf. Doch im Fußball wird gleich von bürgerkriegsähnlichen Zuständen gesprochen. Und man hat in der Berichterstattung den Eindruck, als wenn durch den Fußball unsere Republik aus den Angeln gehoben wird.
...
Mein Vater ist 82, wenn der die Zeitung aufschlägt und von »Chaoten und Irren beim Fussball« liest, dann sagt er auch: »Die muss man wegsperren. Es müssen härtere Strafen her.« Nur hat er sich mit der Materie noch nicht eingehend beschäftigt.
...
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man mit mehr Polizei, mehr Restriktionen, mehr Überwachung das Problem nicht löst.
...
Wir haben uns auf dem Fan-Kongress 2007 mit den Fans, der Polizei und den Vereinen zusammengesetzt und offen diskutiert. Das war eine absolut ernstgemeinte und sinnvolle Veranstaltung und kein Werbe-Gag. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Verkürzung von fünf auf drei Jahre sinnvoll sein kann. Auch um einen Schritt auf die Fans zuzugehen und einen guten Willen zu zeigen. Zum damaligen Zeitpunkt tobten auch einige Innenminister, doch als wir ihnen unser Konzept vorgestellt haben, sagten sie: »Das können wir nachvollziehen, lass es uns probieren.« Mit dem Ergebnis, dass es keine Zunahme der Gewalt gab, sondern mehr Kommunikation und Verständigung.


Weiterhin hat jetzt auch der der 1. FC Kaiserslautern seine ablehnende Haltung zum Sicherheitskonzept geäußert und Union Berlin zu einem außerordentlichen Fangipfel eingeladen um gemeinsam das weitere Vorgehen zu diskutieren.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 11:32   Titel: Antworten mit Zitat

Unglaublich gutes Interview, da kann man wirklich jeden einzigen Satz genau so unterschreiben. Da hat der DFB wohl scheinbar den einzig in der Materie kompetenten Mann verloren, den er jemals hatte. Schade.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:22   Titel: Antworten mit Zitat

Das größte Problem bei der ganzen Sache ist doch ähnlich wie in der Ultra- bzw. Pyrodiskussion die unterschiedliche Wahnehmung bzw Einordnung der Geschehnisse.

Der Standpunkt des DFBs geht da in meinen Augen genauso an der eigentlichen Materie vorbei wie der Standpunkt mancher "Laissez-Faire" Befürworter. Oft treffen in diesen Themen zwei eingefahrene Seiten aufeinander, die in keinster Weise überhaupt willens sind, den Standpunkt des jeweils anderen zu verstehen. Und das ist in meinen Augen das größte Problem bei der Sache. Das ist auch bei manchen Diskussionsteilnehmern hier im Forum sehr gut erkennbar.

"Null Toleranz und harte Strafen" vs. "Es gibt keinen Unterschied zu früher und wer was anderes behauptet hat keine Ahnung."

Für mich sind beide Standpunkte in ihrer extremen Ausprägung gleichermaßen dämlich und absolut unproduktiv. Und solange die beiden Seiten andere Warnehmungen als ihre eigene nicht zulassen, wird es keinen Konsens geben. Was am Ende zählt, ist das Recht des Stärkeren, und das ist in vielen Fällen am Ende der DFB. Da ist es natürlich verständlich, wenn die Gegenseite darauf gereizt reagiert, man sollte aber auch bedenken, dass man sich mit emotional motivierte Sticheleien ("haben alle keine Ahnung", "Fußballmafia DFB" etc.) gegen den DFB auf eine Position stellt, die genauso engstirnig und dämlich ist, wie die des DFBs.

Ich bin davon überzeugt, dass es erst dann zu einer sinnvollen Einigung kommt, wenn alle Beteiligten sich ein wenig von ihrer eingefahrenen Position auf den anderen zubewegen. Dazu gehört aber erstmal die Einsicht, dass man sich selbst möglicherweise auf einer recht eingefahrenen Seite befindet - und in meinen Augen fehlt genau dies Einsicht, und zwar von beiden Seiten gleichermaßen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:29   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass es erst dann zu einer sinnvollen Einigung kommt, wenn alle Beteiligten sich ein wenig von ihrer eingefahrenen Position auf den anderen zubewegen. Dazu gehört aber erstmal die Einsicht, dass man sich selbst möglicherweise auf einer recht eingefahrenen Seite befindet - und in meinen Augen fehlt genau dies Einsicht, und zwar von beiden Seiten gleichermaßen.

Völlig richtig. Aber die vermeintlich festgefahrene Meinung seh ich bei den Fans so nicht, zumindest nicht bei den organisierten, die ja aktuell sowas wie das Sprachrohr sind. Klar gibt's unter den Fans auch genügend "Hardliner". Es gab einen Fankongress, bei dem Vereine, DFL, DFB, etc. eingeladen wurden, was aber zu weiten Teilen auf eine enttäuschende Resonanz stieß. Beim großen Sicherheitsgipfel waren keine Fanvertreter eingeladen und auch beim Sicherheitskonzept wurde auf eine Zusammenarbeit verzichtet. Da lässt sich doch ein deutliches Bild erkennen, wer da Gesprächsbereitschaft an den Tag legt und wer einfach seine "eingefahrene Position" durchziehen will bzw. wollte, denn ich hoffe, dass durch die Ablehnung vieler Vereine endlich mal erkannt wird, dass man mit den Fans reden muss und nicht nur ausschließlich über sie.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:37   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass es erst dann zu einer sinnvollen Einigung kommt, wenn alle Beteiligten sich ein wenig von ihrer eingefahrenen Position auf den anderen zubewegen. Dazu gehört aber erstmal die Einsicht, dass man sich selbst möglicherweise auf einer recht eingefahrenen Seite befindet - und in meinen Augen fehlt genau dies Einsicht, und zwar von beiden Seiten gleichermaßen.

Völlig richtig. Aber die vermeintlich festgefahrene Meinung seh ich bei den Fans so nicht, zumindest nicht bei den organisierten, die ja aktuell sowas wie das Sprachrohr sind. Klar gibt's unter den Fans auch genügend "Hardliner". Es gab einen Fankongress, bei dem Vereine, DFL, DFB, etc. eingeladen wurden, was aber zu weiten Teilen auf eine enttäuschende Resonanz stieß. Beim großen Sicherheitsgipfel waren keine Fanvertreter eingeladen und auch beim Sicherheitskonzept wurde auf eine Zusammenarbeit verzichtet. Da lässt sich doch ein deutliches Bild erkennen, wer da Gesprächsbereitschaft an den Tag legt und wer einfach seine "eingefahrene Position" durchziehen will bzw. wollte, denn ich hoffe, dass durch die Ablehnung vieler Vereine endlich mal erkannt wird, dass man mit den Fans reden muss und nicht nur ausschließlich über sie.



"Die wollen doch garnicht mit uns reden, die haben auf uns zuzukommen" ist mMn schon ne ziemlich festgefahrene Meinung die auch so, oder so ähnlich, schon zig fach als Argument in diesem Forum aufgetaucht ist.

Das Problem was weiterhin besteht ist die Uneinigkeit der Fans. Das ist wie ein Arbeitgeber der zeitgleich mit X verschiedenen Gewerkschaften mit X unterschiedlichen Forderungen verhandelt und von dem dann erwartet wird alle Verhandlungen auf das gleiche Ergebnis zu bringen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:50   Titel: Antworten mit Zitat

Der DFB hat aus meiner Sicht ganz eindeutig den Dialog beendet, da ist nichts mehr mit aufeinander zukommen, die Nummer is durch.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:53   Titel: Antworten mit Zitat


rauuul hat folgendes geschrieben:
Der DFB hat aus meiner Sicht ganz eindeutig den Dialog beendet, da ist nichts mehr mit aufeinander zukommen, die Nummer is durch.


Wenn die Nummer durch ist, warum gibts dann eigentlich noch Diskussionen darüber?!
Wärs dann nicht kräfteschonender wenn man das dann so hin nimmt und sich auf etwas anderes konzentriert?!
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 12:56   Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke das Problem beim Dialog mit Fanvertretern ist, dass sie nichts zu bieten haben, außer Forderungen um ihren Staus Quo zu wahren.

- Stehplätze müssen bleiben
- Pyro muss in irgendeiner Form erlaubt werden
- Bestrafungen dürfen auf keinen Fall verschärft, oder auf Gruppen ausgeweitet werden.

Ich kann natürlich verstehen, dass man das will, aber wie wollen es die Fans denn schaffen, dass die im Stadion unerwünschten Dinge nicht mehr passieren?
Wie würde der Dialog nützen, dass Dortmunder und Schalker nicht aneinander geraten?
Wie nützt der Dialog bei der braunen Unterwanderung der Kurven in einigen Vereinen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:05   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
"Die wollen doch garnicht mit uns reden, die haben auf uns zuzukommen" ist mMn schon ne ziemlich festgefahrene Meinung die auch so, oder so ähnlich, schon zig fach als Argument in diesem Forum aufgetaucht ist.

Das Problem was weiterhin besteht ist die Uneinigkeit der Fans. Das ist wie ein Arbeitgeber der zeitgleich mit X verschiedenen Gewerkschaften mit X unterschiedlichen Forderungen verhandelt und von dem dann erwartet wird alle Verhandlungen auf das gleiche Ergebnis zu bringen.

Natürlich sind "Die Fans" eine weniger greifbare und homogene Institution als "Der DFB" oder "Die DFL". In meinen Augen können nur die Fanbeauftragten der Vereine und/oder Instiutionen wie BAFF (Bündnis aktiver Fußball Fans) Gesprächspartner sein.
Die haben den größten Überblick über die vielschichtigen Meinungen innerhalb der Fanszene und auch der Zuschauer.
Man darf auch nicht mehr darauf rumhacken, was einmal war, sondern muss nach vorne schauen und da zeigen die entsprechenden Fan-Institutionen weiterhin Dialogbereitschaft.


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

rauuul hat folgendes geschrieben:
Der DFB hat aus meiner Sicht ganz eindeutig den Dialog beendet, da ist nichts mehr mit aufeinander zukommen, die Nummer is durch.


Wenn die Nummer durch ist, warum gibts dann eigentlich noch Diskussionen darüber?!
Wärs dann nicht kräfteschonender wenn man das dann so hin nimmt und sich auf etwas anderes konzentriert?!

Erstmal ist rauuul ja nicht gleichbedetend mit allen Fans.
Außerdem könnte man mit dieser Argumentation das ganze Forum dichtmachen, denn wirklich was bewegen tun hier die wenigsten Diskussionen und kräfteschonender wäre es auch...

Zuletzt bearbeitet von Gast am 23 Okt 2012 13:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19282
BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:05   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass es erst dann zu einer sinnvollen Einigung kommt, wenn alle Beteiligten sich ein wenig von ihrer eingefahrenen Position auf den anderen zubewegen. Dazu gehört aber erstmal die Einsicht, dass man sich selbst möglicherweise auf einer recht eingefahrenen Seite befindet - und in meinen Augen fehlt genau dies Einsicht, und zwar von beiden Seiten gleichermaßen.

Völlig richtig. Aber die vermeintlich festgefahrene Meinung seh ich bei den Fans so nicht, zumindest nicht bei den organisierten, die ja aktuell sowas wie das Sprachrohr sind.


Genau hier liegt doch schon der Hund begraben. Das Problem sind nicht die unorganisierten Fans, sondern eben genau diese organisierten Fans die sich selber immer wieder selber zum Sprachrohr der Fans ernennen! Den Rentner oder die Familien tangiert das ganze doch nur am Rande. VIPs oder 0815-Stadiongänger mit einer Dauerkarte auf der Gegengerade interessiert das alles nicht. Auch das sind alles Fans und die organisierten Fans sprechen mit Sicherheit nicht für deren Interessen, sondern nur für ihre eigenen!

Und wie schon mehrfach geschrieben wurde... So lange die verschiedenen Fangruppen, die die sich für sowas halten und die Vereine verschiedene Interessen vertreten wird man auch nie auf einen Gesamtnenner kommen!
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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:12   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Genau hier liegt doch schon der Hund begraben. Das Problem sind nicht die unorganisierten Fans, sondern eben genau diese organisierten Fans die sich selber immer wieder selber zum Sprachrohr der Fans ernennen! Den Rentner oder die Familien tangiert das ganze doch nur am Rande. VIPs oder 0815-Stadiongänger mit einer Dauerkarte auf der Gegengerade interessiert das alles nicht. Auch das sind alles Fans und die organisierten Fans sprechen mit Sicherheit nicht für deren Interessen, sondern nur für ihre eigenen!

Wenn den Rentnern und Familien das doch so egal ist, dann versteh ich das Problem nicht, dann lass diejenigen, die das interessiert ist doch dafür einstehen. Wir brauchen hier jetzt nicht wieder über irgendwelche vermeintlichen Mehr- oder Minderheiten rumzanken. Fakt ist, viele Leute halten das Sicherheitskonzept für inakzeptabel und darunter auch genügend Vereinsvertreter.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:21   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

F360 hat folgendes geschrieben:
"Die wollen doch garnicht mit uns reden, die haben auf uns zuzukommen" ist mMn schon ne ziemlich festgefahrene Meinung die auch so, oder so ähnlich, schon zig fach als Argument in diesem Forum aufgetaucht ist.

Das Problem was weiterhin besteht ist die Uneinigkeit der Fans. Das ist wie ein Arbeitgeber der zeitgleich mit X verschiedenen Gewerkschaften mit X unterschiedlichen Forderungen verhandelt und von dem dann erwartet wird alle Verhandlungen auf das gleiche Ergebnis zu bringen.

Natürlich sind "Die Fans" eine weniger greifbare und homogene Institution als "Der DFB" oder "Die DFL". In meinen Augen können nur die Fanbeauftragten der Vereine und/oder Instiutionen wie BAFF (Bündnis aktiver Fußball Fans) Gesprächspartner sein.
Die haben den größten Überblick über die vielschichtigen Meinungen innerhalb der Fanszene und auch der Zuschauer.
Man darf auch nicht mehr darauf rumhacken, was einmal war, sondern muss nach vorne schauen und da zeigen die entsprechenden Fan-Institutionen weiterhin Dialogbereitschaft.


Man kann ja ansetzen: Es trefen sich 18 Fanbeauftragte, idR sind das ja Angestellte der Vereine, aus Liga 1 und es treffen sich 18 Fanbeauftragte aus Liga 2 - ohne DFB. Beide arbeiten ein Konzept aus was, demokratisch entschieden, von den jeweils 17 anderen mitgetragen wird. Dann treffen sich von den 38 Leuten jeweils noch 4 aus beiden Ligen und machen aus 2 Konzepten eines, wer dann zur Ausarbeitung kommt kann man ja wählen , Das Ergebnis aus der Runde dieser 8 wird dann von 36 Fanbeauftragten getragen und könnte dann mit Vertretern von DFB, DFL und Polizei diskutiert werden und eventuell zu einem Abschluss gebracht werden, die Fanvertreter kennen ja dann die Meinungen der Fans aus beiden Ligen, aller Clubs. Klingt theoretisch ganz nett, ist aber nicht umsetzbar.

Klar sollte man vergessen was war, es geht nur nicht. Die Vergangenheit hat geziegt das selbst ein vermeintlich demokratisch getroffener Konsens nur solange greift wie jede Gruppe von Fans di eigenen Interessen gewahrt sieht. Das wird in der Form aber ohne Kompromisse niemals möglich sein. So bekommen wir am Ende das bekannte Resultat: Es wird viel geredet, irgendwer sieht sich nicht genug gewürdigt und fühlt sich nicht an die Abmachungen gebunden. Wir stehen also wieder am Anfang.

Einen Dialog kann es nur geben wenn man davon ausgehen kann das danach alles geklärt ist und alle Seiten zufrieden sind. Davon ist aber bei den Fans nicht auszugehen. Dialoge führen so zu nichts, und dann liegts halt bei DFB/DFL Maßnahmen zu beschliessen die man für richtig hält. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Edit: Ich weise nochmal fix darauf hin das ich das aktuelle Konzept für wenig durchdacht halte und es auch für nicht zielführend halte.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 23 Okt 2012 13:22, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:21   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

rauuul hat folgendes geschrieben:
Der DFB hat aus meiner Sicht ganz eindeutig den Dialog beendet, da ist nichts mehr mit aufeinander zukommen, die Nummer is durch.


Wenn die Nummer durch ist, warum gibts dann eigentlich noch Diskussionen darüber?!
Wärs dann nicht kräfteschonender wenn man das dann so hin nimmt und sich auf etwas anderes konzentriert?!


Wo gibt es denn noch Diskussionen?
Meine Wahrnehmung ist, dass kein Dialog mehr stattfindet, der DFB voll auf Konfrontation setzt, und die Fanszene darauf mit der "Fick dich DFB"-Kampagne antwortet.
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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:43   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:



*Sancho* hat folgendes geschrieben:

rauuul hat folgendes geschrieben:
Der DFB hat aus meiner Sicht ganz eindeutig den Dialog beendet, da ist nichts mehr mit aufeinander zukommen, die Nummer is durch.


Wenn die Nummer durch ist, warum gibts dann eigentlich noch Diskussionen darüber?!
Wärs dann nicht kräfteschonender wenn man das dann so hin nimmt und sich auf etwas anderes konzentriert?!

Erstmal ist rauuul ja nicht gleichbedetend mit allen Fans.
Außerdem könnte man mit dieser Argumentation das ganze Forum dichtmachen, denn wirklich was bewegen tun hier die wenigsten Diskussionen und kräfteschonender wäre es auch...


Schon klar, mir gehts auch nicht generell um die Dikussion hier (es gibt ja genügnd Leute die sich noch nicht mit dem status quo abgefunden haben), sondern ganz konkret darum, warum sich rauul selbst das alles hier überhaupt noch antut wenn für ihn die Sache ohnehin gegessen ist.


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Genau hier liegt doch schon der Hund begraben. Das Problem sind nicht die unorganisierten Fans, sondern eben genau diese organisierten Fans die sich selber immer wieder selber zum Sprachrohr der Fans ernennen! Den Rentner oder die Familien tangiert das ganze doch nur am Rande. VIPs oder 0815-Stadiongänger mit einer Dauerkarte auf der Gegengerade interessiert das alles nicht. Auch das sind alles Fans und die organisierten Fans sprechen mit Sicherheit nicht für deren Interessen, sondern nur für ihre eigenen!

Wenn den Rentnern und Familien das doch so egal ist, dann versteh ich das Problem nicht, dann lass diejenigen, die das interessiert ist doch dafür einstehen. Wir brauchen hier jetzt nicht wieder über irgendwelche vermeintlichen Mehr- oder Minderheiten rumzanken. Fakt ist, viele Leute halten das Sicherheitskonzept für inakzeptabel und darunter auch genügend Vereinsvertreter.


Ich denke beim Thema Sicherheitskonzept des DFBs ist man sich größtenteils einig. Das (alleine) wird bestimmt nichts an der Lage ändern.
Dennoch halte ich es generell für wichtig abzustecken, wer tatsächlich Sprecher für wen ist.
Als Sprecher der "Fans" muß ich auch die Belange von Rentnern auf der Tribühne vertreten - und denen muß das ganze nicht unbedingt egal sein.
Ist ja im Endeffekt auch zum Schutz der jeweiligen Gruppe gedacht.
Plötzlich einen Teil davon auszuschließen, weil das Thema vielleicht gerade nicht unbedingt diesen Teil selbst betrifft ist kontraproduktiv.

Mal ein Beispiel aus der Gesellschaft: Gewerkschaften vertreten die Belange der Beschäftigten, aber nur solange bis die Beschäftigten arbeitslos sind. Für Arbeitslose können Gewerkschaften plötzlich genau das Gegenteil bewirken.
Umgemüntzt auf das Thema Fußball bedeutet das: Fans, die durchaus eine Bedrohung in der aktuellen Situation sehen und deswegen vielleicht nicht mehr zu jedem Spiel ins Stadion gehen werden nicht berücksichtigt - obwohl sie vielleicht gehen würden, wenn andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden würden.
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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 13:47   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Als Sprecher der "Fans" muß ich auch die Belange von Rentnern auf der Tribühne vertreten - und denen muß das ganze nicht unbedingt egal sein.
Ist ja im Endeffekt auch zum Schutz der jeweiligen Gruppe gedacht.
Plötzlich einen Teil davon auszuschließen, weil das Thema vielleicht gerade nicht unbedingt diesen Teil selbst betrifft ist kontraproduktiv.

Richtig, aber das macht ja auch keiner. Die erste Aussage war ja auch eine andere.


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
auf das Thema Fußball bedeutet das: Fans, die durchaus eine Bedrohung in der aktuellen Situation sehen und deswegen vielleicht nicht mehr zu jedem Spiel ins Stadion gehen werden nicht berücksichtigt - obwohl sie vielleicht gehen würden, wenn andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden würden.

Ist jetzt die Frage, ob es diese Gruppe wirklich gibt, wie groß sie ist und wovor sie genau Angst hat.
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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2012 14:25   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Fans, die durchaus eine Bedrohung in der aktuellen Situation sehen und deswegen vielleicht nicht mehr zu jedem Spiel ins Stadion gehen werden nicht berücksichtigt - obwohl sie vielleicht gehen würden, wenn andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden würden.


Diese Gruppe muss auch nicht berücksichtigt werden, da ihre Ängste irrational und unbegründet sind.
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