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Traditionelle Spielmacher in Zukunft überflüssig?

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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Mai 2007 11:28   Titel: Traditionelle Spielmacher in Zukunft überflüssig? Antworten mit Zitat

Vorab möchte ich mich erstmal entschuldigen, dass die Grundlage dieses Threads ausgerechnet die Kolumne von Paul Breitner aus der Bild-Zeitung ist.

Trotzdem finde ich den Gedankengang einen wirklich interessanten Ansatz, der mir bisher so noch gar nicht aufgefallen war. Was denkt Ihr darüber? Sind die traditionellen 10er im heutigen Spitzenfussball wirklich überflüssig?


Paul Breitner, Bildkolumne, 01.05.2007:

International ist die Nummer 10 doch längst überholt

Die breit angelegte Diskussion um eine Nummer 10 für den FC Bayern, also um einen Spielmacher oder Regisseur, geht an der Aktualität vorbei. Weil der Fußball von heute sie längst überholt hat. Dieses Thema erinnert mich an die Zeit, als Franz Beckenbauer in der Nationalmannschaft aufgehört hatte. Franz, der beste Libero aller Zeiten.

Jahrzehntelang versuchten deutsche Trainer danach, in allen Altersklassen einen Spielertyp wie Franz zu finden. Womit sie kläglich scheitern mussten. Denn erstens musste jeder Fachmann wissen, dass es keinen zweiten Beckenbauer geben wird. Und zweitens gab es im weltweiten Fußball den von den Deutschen so geliebten Libero spätestens ab Mitte der 90er Jahre gar nicht mehr. Jedenfalls nicht in den Spitzenteams. Die spielten längst die variablere Vierer-Kette, mit einem „Sechser“ vor der Abwehr und einem „Achter“ als Ergänzung.

Und wie damals in der Nach-Beckenbauer-Zeit gibt es hierzulande offenbar auch noch viele Nostalgiker, deren Herz an der Spielmacher-Ära von Overath oder Netzer hängen geblieben ist. Die war ja auch schön.
Aber: Wo gibt es denn in europäischen Spitzenmannschaften noch einen echten „Zehner“? Deco beim FC Barcelona ist es nicht. Er ordnet vor der Abwehr die Spielzüge. Pirlo vom AC Mailand ist vielleicht der Letzte dieser aussterbenden Spieler-Typen. Wobei ich nicht ausschließen will, dass der AC Milan mit ihm, Maldini und anderen Haudegen noch einen großen Erfolg feiern kann.

Gegenwart und Zukunft des Fußballs aber ist das Hochgeschwindigkeits-Spiel von ManU, Chelsea, Liverpool, Arsenal oder auch Barcelona. Ein, höchstens zwei Ball-Kontakte – und ab nach vorn! Dafür stehen Lampard oder Gerrard, um nur zwei zu nennen. Und da wäre ein Spielmacher alter Prägung nur ein Hemmschuh für das heute angesagte Tempo.
Diego von Werder Bremen hat das in Barcelona erfahren müssen – bei Espanyol, aktuell nur Zehnter der spanischen Liga! Lincoln von Schalke muss in der nächsten Saison erst mal beweisen, ob er sich auch international durchsetzen kann.

Und van der Vaart vom HSV ist immer noch auf der Suche nach seiner Position in der holländischen Nationalmannschaft. Die Art, wie diese drei spielen, lässt der Bundesliga-Fußball noch zu, die Weltspitze jedoch längst nicht mehr. Dorthin aber soll der FC Bayern so schnell wie möglich zurück, im eigenen Interesse und im Interesse des gesamten deutschen Fußballs.

Warum sollten sich die Münchner also krampfhaft um Diego, Lincoln oder van der Vaart bemühen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Mai 2007 13:23   Titel: Antworten mit Zitat

Lustiger Mensch dieser Breitner.

Mir gefällt der Satz mit dne Haudegen, ob der weiß das Maldini locker mal fast 10 Jahre älter is als Pirlo? Das Pirlo garnicht so alt ist? Naja.... der Paule halt.


Ist der Spielmacher überholt, ist der 10er überholt?

Hochgeschwindigkeitsfussball..... was soll das sein?

Klar kann man mit wenigen Ballkontakten viel erreichen. Aber tun Liverpool und Arsenal das? Hat der Paula vielleicht doch zuviel Bild gelesen?

Barca spielt idR mit einer Spitze, das ist Etoo, dahinter spielen 2 OM! Klar brauch man da keinen 10er mehr, man hat ja mehr oder weniger 2!
Dann wird Chelsea angeführt mit Lampard.... ist mir bislang nicht aufgefallen das die so schnell spielen...

Mal ne Ernsthafte Frage zum Topic:

Wo glaubt denn der Paula das man so ein System herbekommt? Man brauch immerhin auch Leute die fähig sind so zu spielen! Wieviele Spieler die so spilen gibts denn? Und: Sind die bezahlbar fürn Normalo-Club ohne Schulden und ohne Russen im Hintergrund?!

Sorry, aber ich denke man kann durchaus noch mit 10er spielen. Allerdings brauch man dann noch gefährliche Leute auf den aussen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Mai 2007 13:29   Titel: Antworten mit Zitat

So einen thread gab es schonmal bei "Fußball International": http://www4.comunio.de/external/phpBB2/viewtopic.php?t=204829

Ich denke das entscheidende Argument gegen den klassischen Spielmacher ist die Abhängigkeit von einem einzigen Spieler. Sobald der klassische 10er einen schlechten Tag (oder einen guten Gegenspieler) hat, ist die Mannschaft aufgeschmissen.

Ich finde Breitners Vergleich mit dem Libero gar nicht schlecht, auch diese Spezies ist ja mittlerweile ausgestorben...
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Mai 2007 17:37   Titel: Antworten mit Zitat

Also in meiner Mannschaft läufts mit Libero besser, als mit zwei Innenverteidigern.
Ich bevorzuge generell das 3-4-3 System.
Ich denke es hängt davon ab wie die Mannschaft spielt. Manche kommen mit nem Spielmacher besser zurecht und andere weniger.
Und "Hochgeschwindigkeitsfußball" ist ja schön und gut, aber das Risiko, den Ball zu verlieren steigt stark an, was mir schonmal gar nicht gefällt. Außerdem gibts auch gar nicht soviele Spieler, die das drauf haben. Bernd Schneider hats zum Beispiel voll drauf, aber der Rest seiner Mannschaft kommt da nicht hinterher, was letztendlich oft zu Missverständnissen führt.
Imo jede Mannschaft mit der Aufstellung, mit der sie solide und sicher spielt
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Mai 2007 18:11   Titel: Antworten mit Zitat

Herr Breitner kann mir nicht erzählen ,dass Arsenal , Chelsea , Barca und co. keine Spielmacher haben ^^

Bei Arsenal sind es Hleb & Rosisky (oder so), bei Chelsea könnte man Mikkel oder Lampard (mehr oder minder) als solche betrachten. Und wenn Ronaldinho , der ein fester Bestandteil der Selesao und von Barca ist kein klassischer Spielmacher ist, dann hat Herr Breitner wohl irgendwas geraucht ^^ Ich halte allgemein nichts von ihn.

Trotzdem bin ich der Überzeugung,dass wenn man keinen Spielmacher hat, man trotzdem sehr kreative leute als "Ersatz" braucht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Mai 2007 18:32   Titel: Antworten mit Zitat

Naja Herr Breitner halt, wie wenig Bremen mit einem "klassischen Spielmacher" Diego, der er eigentlich ja auch nicht ist, international mithalten kann, hat man ja beispielsweise in den Heimspielen in der Champions League gesehen... Was für ein Quatsch. Spielmacher wie Diego oder van der Vaart haben doch mit klassischen Typen wie Netzer oder Overath eh nichts mehr zu tun. Wenn ich mir anschaue, wie viel Diego in einem Spiel läuft, das hat Netzer wahrscheinlich in einer Saison nicht geschafft...
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Gast





BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 01:45   Titel: Antworten mit Zitat

hottä hat folgendes geschrieben:

Herr Breitner kann mir nicht erzählen ,dass Arsenal , Chelsea , Barca und co. keine Spielmacher haben ^^

Bei Arsenal sind es Hleb & Rosisky (oder so), bei Chelsea könnte man Mikkel oder Lampard (mehr oder minder) als solche betrachten. Und wenn Ronaldinho , der ein fester Bestandteil der Selesao und von Barca ist kein klassischer Spielmacher ist, dann hat Herr Breitner wohl irgendwas geraucht ^^ Ich halte allgemein nichts von ihn.

Trotzdem bin ich der Überzeugung,dass wenn man keinen Spielmacher hat, man trotzdem sehr kreative leute als "Ersatz" braucht.
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Hleb und Rosicky spielen rechts und links außen, zentral spieln Cesc F. und Gilberto Silva. Hleb und Rosicky spielen aba net den klassischen Flügelspieler.
Lampard und Mikel sind auch keine klassichen SPielmacher.
und Ronaldinho spielt linker Außenstürmer.
Ich finde Paul Breitner hat vollkommen Recht. Man muss ich nur den Int. Fussball um ManU Barca chelsea etc. angucken. Da läuft der ball, das Tempo iss viel höher, leute wir Lampard und Ronaldinho sind nur in Bewegung. auerdem sind Leute wie Lampard und Gerrard defensiv aus taktischen gründen sehr wichtig. Was man zu diego, lincoln im Defensivbereich net sagen kann.
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Gast





BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 09:39   Titel: Antworten mit Zitat

die Diskussion um klassische Formationen und Spielmacher finde ich in den letzten Jahren sehr kurios. Mit Effenberg ging für mich der letzte gute deutsche Spielmacher von Bord.
Aber es wird allgemein zuviel über Formation palabert.
Allein wenn ich diese Formulierung 4-2-1-2-1 oder so ein Blödsinn lese, nur weil der eine einen Tick defensiver, innen außen oder sonst wo spielt, das ist 4-5-1 und fertig. BEi Spielmachern genau das selbe. Natürlich sind Diego,Lincoln,Marce,oder Lampard und Gerrard Spielmacher. Sie spielen auf dieser Position. Nur weil sie torgefährlicher sind oder mehr nach hinten arbeiten bedeutet das doch nicht das sie keine Spielmacher mehr sind.
Alle diese können auch den tödlichen Pass spielen, dass Spiel lenken und ihre Mannschaft pushen.
Ein guter Spelmacher hilft jeder Mannschaft weiter. Nur leider gibt esnicht mehr allzu viele dieser Sorte. Deshalb sucht BAyern ja auch einen und ist bereit einiges an Geld dafür hinzulegen.
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 10:47   Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss Calzones völlig recht geben.

Das System ist völlig egal, ich brauch in jeder Mannschaft leute die bereit sind für die Mannschaft weite Wege zu gehen.
Leute die bei jedem Tempo den Ball annehmen und weiter spielen können.
Spieler die mit Tempo den Ball am Fuss behalten und vlt. dabei auch noch 1-2 Spieler ausspielen können.
Ich brauche Spieler die Off. und/oder def. Zweikämpfe gewinnen und dann Leute die im Kopfballspiel überzeugen.

Auf welchen taktischen Positionen ich dann die Leute einsetze ist doch egal.
Ob Zentral, Halblinks, Rechtsaussen völlig egal, wenn ein Spieler die Qualität hat, dann hat er sie und andere haben sie eben nicht.

Aber was ich auf jedenfall in jedem guten Team sehe und bei Bayern ebend nicht, sie hat einen klaren Anführer. Einen Kopf auf dem Spielfeld, jemand der die taktische Marschrichtung vorgibt, jemand der die Mitspieler pusht und motiviert, jemand an dem sich die anderen aufrichten und anlehnen können.

Es ist auch hier egal wo der Mann spielt ob in der Kette oder im Mittelfeld, manchmal kann das auch ein Stürmer sein.
Aber die meisten dieser Spielertypen spielen nunmal auf einer zentralen Mittelfeldposition. Ob das nun vor der Abwehr, ganz Zentral oder hinter den Spitzen ist.

So ein echter Anführer hat den Bayern gefehlt, es muss kein Spielmacher sein.
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 11:01   Titel: Antworten mit Zitat

ich beantworte die frage einfach mal so:

fußball ist wie ein klavier! 8 müssen es tragen können, und 3 spielen... xD
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 12:12   Titel: Antworten mit Zitat


rene +10 hat folgendes geschrieben:
ich beantworte die frage einfach mal so:

fußball ist wie ein klavier! 8 müssen es tragen können, und 3 spielen... xD


Hast du gut aufgeschnappt vom Champions TV....
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 12:44   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:

rene +10 hat folgendes geschrieben:
ich beantworte die frage einfach mal so:

fußball ist wie ein klavier! 8 müssen es tragen können, und 3 spielen... xD


Hast du gut aufgeschnappt vom Champions TV....



du tier...^^
ich fand den spruch einfach nur geil. xD
und er passte hier irgendwie rein...
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 15:05   Titel: Antworten mit Zitat

Also Pirlo ist der Zehner bei Mailand.... spielt Kaka ab jetzt im Tor?

Vielmehr ist, wie schon angeklungen, ein Spielmacher nicht zwingend ein Ballverteiler wie Zidane, Micoud oder Lincoln. Spielmacher sind diejenigen, die ihre Mannschaft so führen, dass eine Aktion von ihnen ein ganzes Spiel entscheiden kann. Für mich sind Leute wie Gerrard, Ronaldinho, vdV oder Diego alle auf ihre Weise Spielmacher. Ballack ist auch kein 10er aber ein Spielmacher und Bayern hatte diese Saison keinen solchen Spieler...
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Gast





BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 15:47   Titel: Antworten mit Zitat


Stoxx hat folgendes geschrieben:
Also Pirlo ist der Zehner bei Mailand.... spielt Kaka ab jetzt im Tor?



Ich frag mich auch, was der Breitner da -mal wieder- erzählt.....

Pirlo der letzte echte 10er, und Deco ordnet das Spiel vor der Abwehr??? Haben wir da nicht was vertauscht??
Pirlo spielt im DMF, und ist da ein sehr "moderner" Spielertyp. Spielende 6er, die dafür nicht so sehr zweikampfstark sind, gibt es (noch) selten. Desswegen ist Pirlo auch von Gattuso abhängig, der alles abräumt, aber meist mit ihm auf einer Linie bzw. sogar vor Pirlo spielt.
Und was macht dann bitte Kaka??

Der Klassische Spielmacher ist bestimmt nicht veraltet:
vdVaart
Snejder
Diego
Riquelme (der vll. schon)
Deco (aber 100%, der macht doch kaum was nach hinten)

Und die Top Teams, die ohne Spielmacher spielen spielen doch meistens mit 2 ZMF und 2 Aussen. Und die sind genau so abhängig von der einzelnen Klasse der SPieler...

Breitner hat für mich echt nichts mehr in der Öffentlichkeit zu such!!! Null Ahnung, aber immer am reden....
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BeitragVerfasst am: 3 Mai 2007 19:07   Titel: Antworten mit Zitat

hennego(7) hat folgendes geschrieben:
hottä hat folgendes geschrieben:

Herr Breitner kann mir nicht erzählen ,dass Arsenal , Chelsea , Barca und co. keine Spielmacher haben ^^

Bei Arsenal sind es Hleb & Rosisky (oder so), bei Chelsea könnte man Mikkel oder Lampard (mehr oder minder) als solche betrachten. Und wenn Ronaldinho , der ein fester Bestandteil der Selesao und von Barca ist kein klassischer Spielmacher ist, dann hat Herr Breitner wohl irgendwas geraucht ^^ Ich halte allgemein nichts von ihn.

Trotzdem bin ich der Überzeugung,dass wenn man keinen Spielmacher hat, man trotzdem sehr kreative leute als "Ersatz" braucht.
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Hleb und Rosicky spielen rechts und links außen, zentral spieln Cesc F. und Gilberto Silva. Hleb und Rosicky spielen aba net den klassischen Flügelspieler.
Lampard und Mikel sind auch keine klassichen SPielmacher.
und Ronaldinho spielt linker Außenstürmer.
Ich finde Paul Breitner hat vollkommen Recht. Man muss ich nur den Int. Fussball um ManU Barca chelsea etc. angucken. Da läuft der ball, das Tempo iss viel höher, leute wir Lampard und Ronaldinho sind nur in Bewegung. auerdem sind Leute wie Lampard und Gerrard defensiv aus taktischen gründen sehr wichtig. Was man zu diego, lincoln im Defensivbereich net sagen kann.

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du hast mich verkehrt verstanden ^^

ich meinte damit nur das diese aufgezählten leute ebn diese qualitäten haben

und außerdem tut diego sehr viel für die defensive

mein fernsehtipp für dich : bremen - barcelona heute abend
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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Mai 2007 11:53   Titel: Antworten mit Zitat

Also dass Breitner ein Knallkopf erster Kajüte ist, darüber sind wir uns wohl alle einig. Aber im Grunde hat er vollkommen recht mit seiner Aussage:
Den "klassischen Spielmacher", die 10, gibt es eigentlich nicht mehr bzw. kaum noch.

Die Entwicklung ist allerdings schon längere Zeit auszumachen. Ich zitiere mal aus dem Buch "Der Ball ist rund, damit das Spiel die Richtung ändern kann - wie moderner Fußball funktioniert". Leider nicht mehr ganz zeitgemäß (letzte Auflage imho von 2001), aber dennoch absolut empfehlenswerte Literatur:
"Spielmacher
Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins MIttelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Eine solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zidane beim französischen Weltmeister '98, einfach zum Spielmacher erklärt."
Trifft den Nagel doch ziemlich auf den Kopf oder nicht?

Wie gesagt, Literatur, die ich dem ein oder anderen Forumsteilnehmer ans Herz legen will (behauptet doch oben allen Ernstes einer, dass in England nicht "schnell" gespielt wird). Ist schon erschreckend, mit wie wenig Hintergrundwissen der ein oder andere im Forum losposaunt. Das soll keine Beleidigung sein oder blöde Anmache einzelner User sein, es muss ja nicht jeder den "Fußballlehrer" haben. Auch ist man nach der Lektüre nicht automatisch ein Taktikfuchs, aber man hat schon irgendwie den Eindruck, dass einige noch nie gespielt oder selber mal ein Training geleitet haben...
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BeitragVerfasst am: 10 Mai 2007 19:30   Titel: Antworten mit Zitat

Vorweg: Ich bin ich kein Trainer.

Dennoch habe ich eine Meinung dazu.
Ich stimme der von meinem Vorredner zu, der Spielmacher ist oft einfach dazu gemacht worden, weil er halt einfach der, ich sag mal so verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz ist. Der klassische Leitwolf, das Alpha-Tier, mit der meisten Ausstrahlung der seine Truppe anführt.
So einer muss auch nicht auf der 10 spielen, wie der Herr Maldini beweist (um einen aufzugreifen, den Paule genannt hat).
Und das ist je nach der Art von Team auch jemand der gebraucht wird. Und ich finde Bayern ist ein Verein der so jemanden braucht. Der momentane Misserfolg von Bayern unter Hitzfeld beweist, dass der Magath nur ein kleiner Teil des Problems bei Bayern war. Denen fehlt einfach ein charakterstarker Spieler generell. Die haben nur den Kahn und der ist zu wahnsinnig und noch dazu Torwart (ich will die Position nicht abwerten, nur kann der halt nich mal eben ins Mittelfeld laufen, damit die die Anweisungen verstehen können).

Aber ausser Frage ist, dass 'moderner' Fussball schneller gespielt wird. Ich weiss nicht mehr wer es war (ich glaub aber Allofs oder Schaaf), der letztens in nem Interview gesagt hat:
' Statistiken zeigen, dass wir mehr als 60% Ballbesitz hatten, also waren wir zu langsam...'
So eine Aussage wäre vor 10 Jahren nie gefallen, weil damals Ballbesitz = Spielkontrolle war.
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Gast





BeitragVerfasst am: 10 Mai 2007 20:08   Titel: Antworten mit Zitat

Der Spielmacher im Sinne von früher ist sicherlich nicht mehr möglich, wenn man heute etwas erreichen will. Leute wie vdV oder Diego sind zwar hauptsächlich für das Kreative zuständig, aber heute müssen sie eben auch noch nach hinten arbeiten. Genauso könnte man doch sagen, dass der klassische Mittelstürmer ausstirbt, weil sich auch hier keiner mehr leisten kann einen Spieler 90 Min vorne stehen zu haben.

Es stirbt also mMn nicht der Spielmacher aus, sondern es hat vielmehr eine neue Definition der Anforderungen an solche Spieler stattgefunden, die sich dem heute wesentlich athletischerem Fussball angepasst hat.

Früher waren Rollen klar auf bestimmte Spieler verteilt, heute müssen eben auch Spielmacher arbeiten, Abwehrspieler das Spiel nach vorne einleiten und Tore schiessen, Stürmer Auch mal 60 Meter hinter nem verlorenen Ball herrennen um die Flanke zu verhindern und sogar die Torhüter müssen eine ordentliche Technik besitzen und gewisse Spielmacherqualitäten, damit sie direkt beim Abfangen des Balls das Spiel schnell machen können.
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